Immobilien stehen noch immer an der Spitze der Beliebtheit, wenn es um größere Investments geht. Trotz einer Inflation auf mittlerweile Rekord-Niveau erscheint die Nachfrage an Wohnimmobilien und Kapitalanlagen bisher ungebrochen. Neben Metropolen und größeren Städten sind ländliche Regionen ebenfalls zunehmend für Investoren interessant. Doch wie sieht es aufgrund der Inflation mit den Renditechancen aus? Und was sollte bei der Finanzierung und steigenden Kreditzinsen beachtet werden?
Der Kauf von Wohnimmobilien verzeichnet auch in diesem Jahr ein starkes Wachstum. Während der Anstieg der Gewerbeimmobilien-Investments nur leicht zulegen konnte, ist die Kurve bei Wohngebäuden drastisch. Die Investments knackten 2021 sogar die 100-Milliarden Euro-Marke – trotz (oder gerade wegen) der Inflation. Die jährliche Wertsteigerung, die durch vermietete Immobilien erzielt werden kann, erscheint den Anlegern nach wie vor attraktiv. Doch auch im privaten Bereich wirkt die Nachfrage ungebrochen.
Im Lauf der Zeit schwanken die Preise einzelner Wohnimmobilien stark und teils unvorhersehbar. Aber: Die hohe Nachfrage sorgt derzeit noch immer für teure Häuser und Wohnungen. Mit Blick auf das erste Quartal 2022 ist die Preiserhöhung deutlich: Es handelt sich um einen Anstieg der durchschnittlichen Kosten um 14 Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres. Insgesamt liegen die Preise rund zehn bis 30 Prozent über den durch die einzunehmende Miete gerechtfertigten Werten.
Wenn Sie eine Immobilie kaufen und vermieten, lässt sich die steigende Inflationsrate in der Regel ausgleichen, da parallel zu ihr die Mieten ebenso steigen. Allerdings müssen Sie mit Bedacht investieren und sich an Zielgruppen richten, die sich hohe Mietkosten (und voraussichtlich auch enorme Energiekosten) leisten können. Sollten Sie einen Kredit für die Immobilie aufnehmen, die Sie anschließend vermieten, profitieren Sie in Zeiten der Inflation doppelt: Die Schuld an die Bank sinkt durch den geringeren Geldwert, gleichzeitig nehmen Sie durch die höhere Nettokaltmiete mehr Geld ein.
Experten raten Investoren und privaten Käufern, nicht zu lange mit dem Vorhaben Immobilienkauf zu warten. Der Grund: Durch die Erhöhung des Leitzinses der EZB, welcher die Inflation ausbalancieren soll, steigen auch die Bauzinsen. Sie bewegen sich zwar historisch gesehen noch immer auf einem niedrigen Niveau, waren aber etwa vor einem Jahr deutlich attraktiver für Kreditnehmer. Seit Beginn des Jahres stiegen sie kontinuierlich und überschritten im September eine Marke von 3,5 Prozent. Ein frühzeitig abgeschlossenes Darlehen mit längerer Zinsbindung vermeidet unnötige Ausgaben. Lassen Sie sich vor Abschluss der Finanzierung unbedingt individuell von einem Profi beraten!