Den Traum vom eigenen Haus haben viele. Doch wie finanziere ich das eigentlich? In den meisten Fällen bedarf es Fremdkapital in Form eines Kredits. Wie Sie diesen bekommen, welche Möglichkeiten Sie haben und welche Tipps es zu beachten gibt, erfahren Sie hier.
Das Geld für den Hauskauf kann aus drei unterschiedlichen Quellen generiert werden.
Aus dem Eigenkapital, aus dem Fremdkapital einer Baufinanzierung und zuletzt aus dem Fremdkapital einer staatlichen Förderung.
Bringen Sie beim Hauskauf zuerst in Erfahrung, wie viel Geld Ihnen eigentlich zur Verfügung steht, wie viel Sie davon ausgeben und auf welche Summe Sie verzichten können. So ermitteln Sie, welchen Anteil Sie aus eigener Tasche bezahlen können. Hier gilt: Je höher das Eigenkapital, desto mehr Geld sparen Sie beim Abbezahlen des Kredits durch niedrigere Zinsen. Als Faustformel gilt, dass mindestens 15 % der Kaufsumme aus dem Eigenkapital kommen sollten. Kalkulieren Sie dennoch großzügig und lassen Sie etwas Spielraum für unvorhergesehene Ausgaben und Veränderungen Ihrer Finanzlage.
Wenn Sie einen Überblick über Ihre finanzielle Situation gewonnen haben, ist der nächste Schritt die Kontaktaufnahme mit einem Geldgeber. Je nach Höhe Ihres Eigenkapitals, der Laufzeit und den jeweiligen Konditionen bieten Banken unterschiedliche monatliche Raten, die Sie im Gegenzug für einen Kredit zu begleichen haben. Nehmen Sie sich deshalb Zeit und lassen Sie sich Angebote von mehreren Anbietern machen. Ihre Immobilienfinanzierung wird Sie über viele Jahre begleiten. Nur wenn Sie in der Lage sind, die monatlichen Kosten samt Zinsen dauerhaft problemlos zu tragen, sollten Sie unterschreiben. Die Entscheidung zwischen schneller Tilgung oder einer geringeren monatlichen Belastung sollten Sie genau abwägen. Orientieren Sie sich bei der Finanzierung immer an Ihrer persönlichen finanziellen Leistungsfähigkeit.
Mit dem gängigen festen Zinssatz wird beim Abschluss des Vertrags festgehalten, dass die Zinsen sich während der Laufzeit nicht ändern dürfen. Das gibt Ihnen Sicherheit, da Sie so einschätzen können, welche Kosten hier auf Sie zukommen. Daneben bieten viele Banken den variablen Zinssatz an, der sich während der Laufzeit verändert. Sinken die Bauzinsen, sinkt auch der Zins für das Darlehen. Steigen die Bauzinsen, wird auch der Zinssatz für das Baudarlehen angehoben. Festzustellen ist, dass sich die Bauzinsen seit 2021 mehr als verdoppelt haben und immer weiter steigen. Sie müssen sich bei dem variablen Zinssatz dem Risiko bewusst sein, dass der Bauzinssatz in Zukunft weiter steigen statt sinken kann.
Wenn Sie ein Haus finanzieren, gibt es die Möglichkeit, Ihren Kredit mit Sondertilgungen oder einem Tilgungssatzwechsel flexibel zu gestalten. Sondertilgungen lohnen sich allerdings nur, wenn Sie eine größere Geldmenge erwarten oder tatsächlich neben der monatlichen Rate noch einen Teil zurücklegen können. Ein Tilgungssatzwechsel bietet die Sicherheit, in Zeiten eines finanziellen Engpasses die monatliche Rate zu reduzieren.
Eine weitere Möglichkeit bietet die Aufteilung Ihres Immobilienkredits: Bei Vertragsabschluss teilen Sie die Kreditsumme auf eine kurze und lange Sollzinsbindung mit verschiedenen Tilgungssätzen auf. So lassen sich große Summen an Zinsen sparen.
Ein Bausparvertrag kann für die spätere Finanzierung eine sinnvolle Option sein. Bei Vertragsabschluss profitieren Sie von den derzeit gültigen, niedrigen Zinsen und sparen gleichzeitig Eigenkapital an. Hierbei sollten Sie jedoch die Konditionen des Bausparvertrags genau prüfen und sich über die Laufzeit, die Höhe der Ratenzahlungen und die Abschlussgebühren informieren.
Es ist auch wichtig zu bedenken, dass sich Ihre finanzielle Situation im Laufe der Zeit verändern kann. Wenn Sie während der Tilgungsphase über ein gewisses Eigenkapital verfügen, kann es möglich sein, die offene Restsumme durch einen Bausparvertrag zu reduzieren oder die monatliche Tilgung herabzusetzen. Das bietet Flexibilität und finanzielle Stabilität, sollte es zu unvorhergesehenen Ereignissen kommen.
Wenn Ihre anfängliche Baufinanzierung ausläuft und eine Anschlussfinanzierung erforderlich wird, sollten Sie die aktuellen Zinssätze im Blick behalten. In Zeiten veränderter Zinsen kann es sich lohnen, verschiedene Angebote von verschiedenen Finanzinstituten einzuholen und zu vergleichen. Durch einen Wechsel der Bank oder eine Verhandlung mit Ihrem derzeitigen Kreditgeber können möglicherweise bessere Konditionen erzielt werden.
Eine zusätzliche Finanzierungshilfe finden viele beim Kreditinstitut für Wiederaufbau (KfW). Die KfW ist eine staatliche Einrichtung mit dem Ziel, den Erwerb von Eigenheimen zu unterstützen. Hier gibt es verschiedene Förderungsprogramme, mit denen Sie staatliche Zuschüsse oder günstige Konditionen erhalten. Wollen Sie beispielsweise energieeffizient bauen oder ein Bestandsobjekt altersgerecht sanieren, winken Ihnen attraktive Finanzierungshilfen. Sollten Sie für eins oder mehrere Programme zulässig sein, können Sie einen Antrag stellen. Dieser läuft meist über die Bank, bei der Sie auch für die Baufinanzierung unterschrieben haben.
Es ist ratsam, sich bei Fragen rund um die Baufinanzierung kompetente Unterstützung zu suchen. Wir können Sie durch unser erfahrenes Netzwerk an den richtigen Ansprechpartner weiterleiten. Er wird Ihnen dabei helfen, die bestmögliche Lösung für Ihre individuelle Situation zu finden.