Nachfrage und begrenztes Angebot: Der Immobilienmarkt in München und seine Auswirkungen auf den Kaufpreisfaktor und die Mietrendite.
Der Kaufpreisfaktor München ist ein wichtiger Indikator für die Immobilienpreise in München. Er gibt das Verhältnis zwischen dem durchschnittlichen Kaufpreis und dem durchschnittlichen Mietpreis für Wohnimmobilien in der bayerischen Landeshauptstadt an.
So errechnet sich die der Kaufpreisfaktor:
Umgekehrt errechnet sich die Mietrendite:
Rechenbeispiel:
Eine 2-Zimmerwohnung mit 67 m², einer Jahresmiete von EUR 16.080,- und einem Kaufpreis von EUR 575.000 errechnet sich:
Die Entwicklung von Kaufpreisfaktor und Mietrendite über die Jahre zeigt, wie sich die Immobilienpreise in entwickeln. Konkret zeigt die Entwicklung des Kaufpreisfaktors (auch Marktpreisfaktor genannt) in München in den letzten Jahren , dass der Immobilienmarkt in der Stadt sehr dynamisch ist. So hat sich der Faktor in den vergangenen Jahren (bis Anfang 2022) kontinuierlich erhöht und erreichte ein historisches Hoch. Das bedeutet, dass die Kaufpreise für Immobilien in München im Vergleich zu den Mietpreisen sehr hoch sind.
Eine Ursache für die steigenden Immobilienpreise in München ist die hohe Nachfrage von Kaufinteressenten nach Wohnraum in der Stadt. München ist als wirtschaftliches Zentrum Deutschlands und Europas ein attraktiver Standort für Unternehmen und Arbeitnehmer. Dies führt zu einer hohen Zuwanderung in die Stadt und einer entsprechend hohen Nachfrage nach Wohnraum. Zudem waren die Zinsen für Baugeld Bis in den Januar 2022 auf ein historisches Tief gesunken, was ebenfalls zu einer erhöhten Nachfrage nach Kaufimmobilien führt.
Insgesamt lässt sich festhalten, dass der Kaufpreisfaktor München ein wichtiger Indikator für die Entwicklung des Immobilienmarktes in der Stadt ist. Die steigenden Preise für Wohnimmobilien in München sind ein Zeichen für die hohe Nachfrage nach Kaufimmobilien und das begrenzte Angebot an Wohnraum in der Stadt.
Laut einer Analyse hat sich der Kaufpreisfaktor/Marktpreisfaktor für eine Auswahl deutscher Städte wie folgt entwickelt:
Die Daten wurden aus dem empirica-Preisdatenbank-System entnommen, eine umfassende Sammlung von Informationen zum deutschen Immobilienmarkt.
Wie oben aufgezeigt, gibt der Kaufpreisfaktor das Verhältnis zwischen dem Kaufpreis einer Immobilie und deren Jahresmiete an. Ein Kaufpreisfaktor von 35 bedeutet zum Beispiel, dass der Kaufpreis einer Immobilie 35 Jahresmieten entspricht. Die Tabelle zeigt, dass der Kaufpreisfaktor in den genannten Städten in den Jahren 2015 bis 2022 insgesamt gestiegen ist. München hat dabei den höchsten Kaufpreisfaktor, gefolgt von Stuttgart und Frankfurt.
Für München lag der Kaufpreisfaktor im Jahr 2015 noch bei 31,5 und stieg bis 2022 auf 42,5 an. Das bedeutet, dass die Kaufpreise für Immobilien in München im Vergleich zu den Mietpreisen im Jahr 2022 mehr als 42 mal so hoch waren. Diese Entwicklung spiegelt die hohe Kaufnachfrage nach Wohnraum in München wider und zeigt, dass der Immobilienmarkt in der Stadt sehr dynamisch ist.
Es ist zu beachten, dass es regionale Unterschiede innerhalb der Städte geben kann und der Kaufpreisfaktor nur ein Indikator für die allgemeine Entwicklung der Immobilienpreise ist. Beispielsweise liegen in allen Ortsteilen wie Obergiesing, Untergiesing, Waldperlach, Au-Haidhausen u.a. unterschiedliche Kaufpreisfaktoren je nach Lage, Qualität der Wohnung, Nachfrage etc.
Ausblick 2023: In der Zwischenzeit sinken die Kaufpreise für die meisten Wohnimmobilien in München. Zugleich steigen die Mietpreise aufgrund der hohen Nachfrage an Wohnraum und den hohen Zinsen weiter. Unterm Strich wird im Großraum München und in den meisten Regionen Deutschlands 2023 der Kaufpreisfaktor weiter fallen und die Mietrendite Dabei fällt der Kaufpreisfaktor für Mehrfamilienhäuser und Immobilien in schlechterem energetischen Zustand stärker als der Durchschnitt.
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