Sie haben Ihre Wunschimmobilie gefunden – solide Substanz, gepflegter Zustand, Baujahr 1978. Doch bevor Sie den Kaufvertrag unterschreiben, lohnt sich ein genauer Blick: In vielen älteren Gebäuden steckt ein unsichtbares Risiko – Asbest. Was Sie als Käufer wissen sollten und wie Sie richtig damit umgehen, erfahren Sie hier!
Warum Asbest heute noch ein Thema ist
Asbest galt lange als Wundermaterial: robust, hitzebeständig, nicht brennbar und günstig. Deshalb wurde der Stoff über Jahrzehnte in unzähligen Bauprodukten eingesetzt – von Dacheindeckungen über Isolierungen bis hin zu Bodenbelägen. Erst in den 1990er-Jahren wurde klar, wie gefährlich die feinen Fasern für die Gesundheit sind. In Deutschland ist Asbest seit 1993 verboten – doch in vielen Altbauten ist er bis heute vorhanden.
Wo Asbest verbaut wurde
In Häusern, die vor 1993 errichtet oder saniert wurden, kann Asbest an vielen Stellen vorkommen, zum Beispiel:
Oft ist das Material von außen nicht als asbesthaltig zu erkennen – selbst Fachleute können es nur durch eine Laboranalyse sicher feststellen.
Warum Asbest gefährlich ist
Solange Asbest unbeschädigt und fest eingebunden ist, besteht zunächst keine unmittelbare Gefahr. Kritisch wird es jedoch bei Umbauten, Bohrungen oder Sanierungen. Dabei können mikroskopisch kleine Fasern freigesetzt und eingeatmet werden – mit schweren gesundheitlichen Folgen. Zu den möglichen Erkrankungen zählen Lungenkrebs, Asbestose (Vernarbung des Lungengewebes) und das Mesotheliom, ein besonders aggressiver Tumor.
Woran Käufer Asbestverdacht erkennen können
Wenn Sie eine Immobilie besichtigen, sollten Sie aufmerksam werden bei:
Im Zweifel hilft nur eine Materialprobe mit Laboranalyse. Die Kosten liegen meist zwischen 80 und 150 Euro pro Probe – eine lohnende Investition, um spätere Überraschungen zu vermeiden.
Asbest und Immobilienkauf – das sollten Sie wissen
Asbest kann den Wert einer Immobilie deutlich mindern, vor allem wenn Sanierungen anstehen. Für Käufer gilt daher:
Eine vollständige Schadstoffanalyse durch einen Fachgutachter kostet je nach Objektgröße zwischen 300 und 800 Euro – verglichen mit möglichen Sanierungskosten von mehreren Tausend Euro ein überschaubarer Betrag.
So läuft eine Asbestsanierung ab
Asbest darf nur von zertifizierten Fachbetrieben entfernt werden. Der Ablauf ist streng geregelt:
Die Kosten variieren stark: Kleinere Arbeiten beginnen ab etwa 1.000 Euro, Dach- oder Fassadensanierungen können schnell mehrere Tausend Euro kosten.
Tipp für Immobilienkäufer
Auch bei modernisierten Häusern ist Vorsicht geboten: Häufig wurden alte Asbestmaterialien nicht vollständig entfernt, sondern nur überarbeitet oder überdeckt.
Wichtig zu wissen:
Fazit: Sicherheit geht vor
Asbest ist kein Grund, auf den Immobilienkauf zu verzichten – aber ein triftiger Grund, genauer hinzusehen. Wer rechtzeitig prüft und sich fachlich beraten lässt, schützt nicht nur seine Gesundheit, sondern auch seine Investition.
Unser Rat: Lassen Sie Asbestverdacht vor dem Kauf prüfen. Fragen Sie aktiv nach, ob entsprechende Untersuchungen durchgeführt wurden, und holen Sie sich im Zweifel fachliche Unterstützung. So vermeiden Sie unangenehme Überraschungen – und kaufen mit gutem Gefühl.
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