Seit Beginn des Jahres 2023 wird erben teurer. Das Finanzamt setzt neue Richtlinien der Wertermittlung an, wodurch sich die Erbschaftssteuer erhöht und du schnell in eine Kostenfalle tappen kannst.
Zumindest kann das schnell nach dem Erben passieren, denn das kann richtig teuer werden. Bis zu 400 Milliarden Euro werden jährlich in Deutschland vererbt oder verschenkt. Besonders im Falle eines Immobilienerbes greifen ab 2023 neue Regelungen. Erbst du eine Immobilie muss das Finanzamt irgendeinen Wert zugrunde legen, der die Höhe des Erbes definiert. 2023 hat sich allerdings das Berechnungsverfahren, mit dem das Finanzamt den Wert der Immobilie definiert, geändert. Damit will der Fiskus auf das gestiegene Preisniveau bei Immobilien reagieren. Bei der Berechnung mittels Sachwertverfahren, wird der mögliche Sachwertfaktor von ursprünglich 0,5% - 1,5% auf 0,8% - 1,8% erhöht. Eine Erhöhung des Wertes führt dazu, dass du schneller die Freibeträge ausschöpfst und sogar überschreitest. Dadurch fällt am Ende eine Erbschaftssteuer für dich an. Je nach Steuerklasse kann schnell eine Steuerlast im mittleren 5-stelligen Bereich für dich fällig werden. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder spricht von einer Steuererhöhung um bis zu 100%! Den Zeitungsartikel findest du hier. Wenn du das Geld für die Steuerzahlung nicht zur Verfügung hast, droht ein unfreiwilliger Verkauf der Immobilie. Und das ist meistens nicht die Absicht bei einem Erbe oder bei einer Schenkung.
Im Gegenzug für die verschärfte Wertermittlung, wird über eine Erhöhung der Steuerfreibeträge diskutiert. Liegt der Wert der Immobilie unter deinem Freibetrag, hast du Glück und musst keine Steuern zahlen. Dabei freuen sich besonders enge Familienangehörige über großzügige Freibeträge. Ehepartner haben dabei noch das größte Los und können bis zu 500.000 Euro Freibetrag nutzen. Kindern werden jeweils 400.000 Euro angerechnet und Enkel müssen sich mit 200.000 Euro zufriedengeben. Obwohl die Wertermittlung in den letzten Jahren immer wieder angepasst wurde, sind die Freibeträge seit 2009 unverändert. Eine Entscheidung über die Erhöhung der Freibeträge ist allerdings noch nicht gefallen.
Bereits 2022 wurde die Steueränderung öffentlich diskutiert und hat bei vielen Leuten Panik ausgelöst. Die Notare wurden überlaufen, weil jeder noch kurzfristig seine Immobilie vererben oder verschenken wollte. Wir raten vor überstürzten Handlungen aber ganz klar ab. Denn trotz der Anpassung, gibt es Möglichkeiten die Steuerlast zu minimieren. Beispielweise können mit einem Nießbrauchrecht für den Erblasser die Immobilienwerte reduziert werden. Darüber hinaus greifen Sonderreglungen, wenn es sich um eine Immobilie handelt, die du selbst bewohnst. Auch ein externer Gutachter kann für Aufklärung über den Immobilienwert sorgen. Außerdem macht auch in vielen Fällen die Konsultierung eines Steuerberaters Sinn. Bei uns erhältst du entsprechende Kontakte.
Bei Fragen, Anmerkungen oder Terminwünschen, kannst du dich gerne über unsere Homepage melden oder direkt anrufen unter 071213811808.
Dein Team der Albfinanz aus Reutlingen