Warum Profi-Investoren und Schnäppchenjäger Bieterverfahren selten mögen – aber der Makler den Kontakt zu ihnen pflegt.
Wahrscheinlich haben Sie die Beiträge zum Thema Bieterverfahren mit folgenden Inhalten:
Grundlagen, Vorteile und Ablauf eines Bieterverfahrens
sowie
Beim Bieterverfahren Fehler vermeiden und Erfolge erzielen
gelesen. Wir hatten Ihnen darin die Eckdaten des erfolgreichen Verkaufs von Immobilien in und um München mittels Bieterverfahren genannt. Heute möchte ich Ihnen zwei Personengruppen nennen, die in der aktuell stark nachfragegeprägten Münchener Immobilienlandschaft das Bieterverfahren nicht als „Liebingseinkaufsquelle“ bezeichnen sehen.
Und zwar sind dies:
Im Wesen des Bieterverfahrens liegt die Absicht der Verkäufer, kurzfristig einen marktfähigen Preis für die zum Verkauf stehende Wohn- oder Gewerbeimmobilie zu erzielen und einen Käufer zu finden, der bereit ist, einen notariellen Kaufvertrag zu unterzeichnen.
Profi-Investoren zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine Immobilie kaufen, diese für den Zwischenhandel erwerben und/oder nach einer Renovierung höherpreisig wieder auf dem Markt geben. Manchmal ist auch eine Neupositionierung/Potentialentwicklung oder ein Erwecken „aus dem Dornröschenschlaf“ nötig.
Der Investor hat im Regelfall aufgrund der Kosten, die ihm für den Zwischenkauf, für die Zwischenfinanzierung der Baumaßnahmen, die Handwerker usw. anfallen sowie für seinen notwendigen Unternehmensgewinns einen günstigen Kaufpreis im Sinn. Auch hier gilt der alte Kaufmannsspruch, „im Einkauf liegt der Gewinn“.
Der klassischen Privatkäufer, gerade wenn er eine Bestandsimmobilie erwirbt, renoviert manchmal nicht so hochwertig und umfangreich, wie es der Profi im Rahmen seiner Aktivitäten vornimmt (jeder Finanzrahmen hat eine Obergrenze). Neudeutsch heißt dies "fix und flip". Bis vor einigen Jahren, als weitaus mehr Immobilien am Münchner Markt verfügbar waren, haben sich Privatpersonen eher selten an renovierungsbedürftige Wohnungen und Häuser herangewagt.
Daneben gibt es den klassischen Schnäppchenkäufer. Er hat durch die gestiegenen Preisentwicklungen seit ca. 2009/2010 in München und Umland grundsätzlich eine Herausforderung, da er im Regelfall nicht bereit ist, einen adäquaten Marktpreis für die Immobilien zu zahlen.
Da die Verkäufer oft klare Vorstellungen zu den erzielbaren Preisen haben, ist momentan nur sehr selten ein wirkliches Schnäppchen zu machen.
Der Schnäppchenkäufer als solches, ist ein für den Makler gerade in schlechteren Marktsituationen notweniger Kundenbereich/Kundengruppe, die dann Immobilien nachfrägt, wenn der ein oder andere potentielle Endkunde nicht kaufbegeistert ist.
Von der Konzeption und von dem Wesen her ist das Bieterverfahren nun mal für diese beiden Käufergruppen oft ungeeignet, da diese letzten Endes davon leben, dass sie eine Immobilie erwerben, die nun mal nicht zum gewünschten Preis sofort und jederzeit einen Käufer findet und damit einen entsprechenden Preisnachlass am Markt erdulden / erleiden muss, damit auch die nicht so positiven Objekteigenschaften adäquat berücksichtigt werden.
Es liegt wohl in der Kunst und Kompetenz des Maklers, beim Start eines Bieterverfahrens herauszufinden, wer denn nun tatsächlich die Zielgruppe des Objekts in der jeweiligen Marktsituation ist.
Wenn im Jahr 2021 bei deutlich heißen Märkten über die Preisfindung einer Immobilie reden ist, so werden uns im Regelfall über ein Preisniveau unterhalten, bei dem der Profikäufer meist nicht mehr mithalten mag, da seine Zwischenkaufkosten nicht refinanzierbar sind. Und der Schnäppchenjäger schüttelt sowieso seit spätestens 2015 den Kopf ob der erzielten Preise. Ihm sind oft noch aus den Jahren 2007-2014 die damaligen Einstiegskurse geläufig. Der ein oder andere bedauert auch, damals nicht selbst eingestiegen zu sein.
Privatkäufer, die über ausreichend Geld verfügen und die niedrigen Hypothekenzinsen von 0,5 % bis 1 % auf 10 Jahre nutzen können (manche Eltern und Großeltern, die oft auch den Käufer durch Bankguthaben/Schenkungen/Erbschaften unterstützen, wissen wie schwierig ein Immobiliendarlehen in den Hochzinsphasen der z.B. Anfang 90er Jahre mit teilweise über 10 % Norminalzinsen zu bekommen und bezahlen war) können heutzutage Preise bieten und finanzieren, die damals nicht vorstellbar waren.
Die Kompetenz und das Wissen des Maklers zeichnen sich dadurch aus, dass er nicht nur kurzfristig für den Verkäufer den heute besten Verkaufspreis am Markt erzielen kann, sondern auch langfristig in der Lage ist, unterschiedlichste Kundengruppen mit unterschiedlichsten Objekten zu bedienen. Ein guter Makler nutzt die Kontaktchanchen, er vergrößert, „hegt und pflegt“ seine Interessentendatenbank für die Zukunft.
Irgendwann wird sich die Marktlage verändern (ich biete die Lottozahlen vom kommenden Samstag für exakte Prognosen über den Preistrendwandel für den Münchner Immobilienmarkt.) und dann zählt es, sich um in der schlechteren Marktsituationen auch die Kaufinteressenten nicht aussen vor gelassen zu haben, die weiterhin Kaufbereitschaft zeigen. Die Hauptaufgabe eines Maklers besteht darin, mind. zwei Vertragsparteien zusammen zu bringen und sei es nur in der Höchstpreisphase oder in einer schlechten Vermarktungsphase.
Ich bin mir sicher, Eigentümer lieben Immobilien Makler, die in der Lage sind tatsächlich Verträge mit zahlungsfähigen Käufern in jeder Marktphase auf den Tisch zu legen.
Was versteht man unter Bieterverfahren?
Ein Bieterverfahren ist eine Verkaufsauktion, bei der mehrere Kaufinteressenten ein Angebot für eine Immobilie abgeben und der Verkäufer den besten Preis auswählt. Es ist ein strukturiertes Verfahren, bei dem der Verkaufspreis durch Höhe der Gebote bestimmt wird.
Wie funktioniert ein Bieterverfahren bei Immobilien?
Im Bieterverfahren geben Interessenten ihre Angebote ab, meist in einem festgelegten Zeitraum. Der Verkäufer prüft die Gebote und entscheidet sich für das höchste oder geeignetste Angebot, ohne eine festgelegte Mindestgrenze anzugeben. Es gibt sowohl offene als auch versteckte, d.h. geheime Bieterverfahren.
Ist ein Bieterverfahren eine Auktion?
Ein Bieterverfahren ist ähnlich einer Auktion, da es auf Geboten basiert. Allerdings gibt es oft keine öffentliche Versteigerung, und der Verkäufer wählt das Angebot aus, das er für das beste hält. Eine Versteigerung darf nur ein öffentlich zertifizierter Auktionator vornehmen, ein Bieterverfahren darf jeder Makler und auch private Verkäufer initiieren.
Was ist beim Bieten zu beachten?
Beim Bieten sollte man die finanziellen Rahmenbedingungen klar haben, da oft keine Rücknahme von Geboten möglich ist. Zudem sollte man realistisch und nicht überambitioniert bieten, um nicht zu viel zu bezahlen.
Wie viel mehr bieten beim Hauskauf?
Es hängt vom Markt ab, aber in einem umkämpften Markt kann es sinnvoll sein, etwas über dem Angebotspreis zu bieten, um sich den Zuschlag zu sichern. Eine zu hohe Gebotserhöhung kann jedoch auch zu finanziellen Belastungen führen.
Wann sollte man bei einer Auktion bieten?
Man sollte bei einer Auktion bieten, wenn man die Immobilie gut kennt, ein realistisches Budget hat und sich sicher ist, dass der Wert der Immobilie den gebotenen Preis rechtfertigt.
Kann ich mein Grundstück für 1 € verkaufen?
Grundsätzlich können Sie Ihr Grundstück für 1 € verkaufen, wenn beide Parteien zustimmen. Allerdings könnte dies steuerliche und rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, vor allem, wenn es als Schenkung oder unter Marktwert erfolgt.
Wie weit kann man den Preis beim Hauskauf drücken?
Wie weit man den Preis drücken kann, hängt vom Markt, der Nachfrage und der Verhandlungsgeschicklichkeit ab. In einem Käufermarkt sind größere Preisnachlässe möglich, während in einem Verkäufermarkt die Spielräume enger sind.
Wie gibt man ein Kaufangebot ab?
Ein Kaufangebot wird schriftlich abgegeben und sollte alle wichtigen Details wie Preis, Bedingungen und Zahlungsmodalitäten enthalten. Oft wird es in Form eines formellen Angebotsformulars eingereicht.
Was bedeutet Verkauf gegen Gebot?
Verkauf gegen Gebot bedeutet, dass der Verkäufer die Immobilie an den Höchstbietenden verkauft. Der Preis wird durch die Gebote der Interessenten festgelegt, und der Verkäufer wählt das attraktivste Angebot aus.
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