Unterschied zwischen Modernisierung, Renovierung, Sanierung und Kernsanierung 

Unterschied zwischen Modernisierung, Renovierung, Sanierung und Kernsanierung

 

Sie kennen bestimmt zahlreiche Synonyme und Begriffe für Baumaßnahmen und bauliche Eingriffe in die Substanz und Struktur von Gebäuden. Egal ob Modernisierung, Renovierung, Sanierung oder Kernsanierung – jede Maßnahme hat spezielle Anforderungen, Kosten und Bauzeiten. Die verschiedenen Baumaßnahmen dienen dazu, den Substanzwert, die bauliche Sicherheit und die Gebäude-Nachhaltigkeit (den CO2 Verbrauch zu senken) zu erhalten und zu verbessern. Neben dem sofort verbesserten optischen Eindruck wird auch die Lebensdauer der Immobilien verlängert. Ihre Vorteile sind ein höherer Preis beim eventuellen Verkauf oder einer Vermietung der Immobilie. 

Im Lebenszyklus einer Wohnung / eines Hauses fallen regelmäßig Investitionen und Bauarbeiten einige Jahre nach der Errichtung des Neubaues an. Handwerker, Bauprofis und Immobilienmakler verwenden für in Kostenvoranschlägen, Baubeschreibungen oder Exposes einige Begriffe aus der Baubranche. In diesem Artikel erklären wir Ihnen die Unterschiede, die Anforderungen / Ziele und den Umfang der jeweiligen Baumaßnahme und schaffen Ihnen somit einen guten Überblick anhand von Beispielen. Für Sie gehen wir den Fachausdrücken auf den Grund.

 

Definition Modernisierung:

Eine Modernisierung bezieht sich auf die Verbesserung oder Neugestaltung / Umbau eines Gebäudes oder einer Inneneinrichtung, um es zeitgemäßer, effizienter, schöner oder funktionaler zu machen.

Ziel: Verbesserung des Wohn- oder Nutzwerts eines Gebäudes durch den Einsatz modernen Designs oder Materialien / Baustoffen.

Umfang: Umfasst oft Maßnahmen zur Energieeinsparung, Komfortsteigerung oder Modernisierung der Haustechnik (z.B. Installation neuer Heizungsanlagen, Einbau von Wärmedämmungen, moderne Sanitäranlagen).

Beispiele für Modernisierungsmaßnahmen:

  • Einbau von energieeffizienten Fenstern und Türen, die besser isolieren , sowie Nachrüstung von Dämmungsmaterial bei Böden, Wänden und Dächer.
  • Heizungssysteme: Austausch alter Heizkessel / Warmwasserspeicher durch moderne, effiziente Systeme wie Brennwertkessel oder Wärmepumpen.
  • Erneuerung der elektrischen Leitungen, um den aktuellen Sicherheitsstandards zu entsprechen und eine höhere Belastbarkeit zu gewährleisten (z.B. FI Schalter).
  • Einbau oder Verbesserung von Belüftungsanlagen zur Verbesserung der Raumluftqualität.
  • Modernisierung von Badezimmern und Küchen durch den Einbau neuer Sanitäranlagen, Fliessen, Armaturen und Wanne / Dusche / Bidet.
  • Austausch alter Leuchten durch LED-Technik, um den Energieverbrauch zu senken und die Beleuchtungsqualität zu verbessern.
  • Verbesserung der Außenanlagen durch Neugestaltung von Gärten, Wegen und Terrassen.

Diese Maßnahmen tragen dazu bei, den Wert und die Nutzbarkeit von Gebäuden zu steigern und gleichzeitig den Energieverbrauch zu senken sowie den Wohnkomfort zu erhöhen.

Definition Renovierung:

Renovierung bezieht sich auf die Wiederherstellung oder Auffrischung eines Gebäudes oder einer Einrichtung, um seinen ursprünglichen Zustand wiederherzustellen oder es optisch ansprechender zu gestalten. Dies kann Malerarbeiten, Bodenbeläge oder die Erneuerung von Oberflächen umfassen.

Ziel: Wiederherstellung oder Verbesserung des optischen Zustands eines Gebäudes ohne tiefgreifende bauliche Veränderungen.

Umfang: Beinhaltet häufig kosmetische Arbeiten wie Streichen, Tapezieren, Bodenbelagswechsel oder kleinere Reparaturen. 

Bespiele für Renovierungsmaßnahmen:

  • Streichen oder Tapezieren von Wänden und Decken, um das Erscheinungsbild zu verbessern.
  • Austausch oder Aufbereitung von Bodenbelägen wie Teppich, Parkett, Laminat oder Fliesen.
  • Austausch von Sanitärobjekten wie Waschbecken, Toiletten, Duschen und Badewannen.
  • Erneuerung von Küchenzeilen, Arbeitsplatten, Spülen und Küchengeräten.
  • Installation oder Wartung von Klimaanlagen.
  • Erneuerung des Fassadenanstrichs oder Reparatur von Fassadenverkleidungen.
  • Austausch oder Erneuerung von Möbeln, Vorhängen, Teppichen und anderen Einrichtungsgegenständen.

Diese Renovierungsmaßnahmen können den Wert und die Attraktivität eines Gebäudes erheblich steigern und gleichzeitig den Komfort und die Funktionalität verbessern. Die aus der Vermietung von Wohnung oder Haus Ihnen sicherlich bekannte Schönheitsreparatur fällt unter Renovierung. Und bekanntermaßen wird im Mietrecht seit Jahren umfangreich "gestritten und diskutiert, ob der Mieter oder der Vermieter Wände, Heizkörper, Türen, Fensterstöcke streichen muss oder wie Bohr-Löcher in der Wand, Fliesen, Fensterrahmen oder Decken fachmännisch zu beheben sind". Dies geht bis hin zu Brandlöcher oder Wasserflecken in der Einbauküche, Dellen im Parkett, Kratzer im Laminat, usw.

Definition Sanierung - üblicherweise bei Altbau aus der Gründerzeit / Innenstadtlagen zu finden: 

Eine Sanierung bezieht sich auf die umfassende Instandsetzung oder Wiederherstellung einer Immobilie oder einer Wohnung, die aufgrund von Schäden oder Mängeln nicht mehr ordnungsgemäß genutzt werden kann. Beispielsweise wenn eine jahrzehntelange Vermietung oder Eigennutz erfolgt ist und Sie "gelbe, hellblaue Fliesen", Teppichböden oder die Echtholzküche aus den 1970ziger Jahren vorfinden. In nahezu allen Innenstädten kennen Sie schöne Altbauten, die erst nach einer Sanierung wieder in vollem Glanz und Pracht des Baujahres erstrahlen können.

Dies kann umfassende Bauarbeiten / Reparaturen, teilweise die Beseitigung von Schimmel oder die Modernisierung von Installationen umfassen.

Ziel: Behebung von Mängeln und Schäden sowie grundlegende Erneuerung zur Verbesserung der Sicherheit, Gesundheit und Nutzbarkeit des Gebäudes.

Umfang: Umfasst strukturelle Reparaturen und Erneuerungen, um das Gebäude in einen guten baulichen Zustand zu versetzen. Kann auch Aspekte der Modernisierung beinhalten.

Beispiele für Sanierungsmaßnahmen: 

  • Verstärkung oder Stabilisierung von Fundamenten, um Setzungen oder Risse zu beheben.
  • Reparatur oder Austausch von beschädigtem Mauerwerk, um die strukturelle Integrität zu gewährleisten.
  • Nachträgliche Abdichtung gegen drückendes oder nicht drückendes Wasser, um Feuchtigkeitsschäden zu verhindern.
  • Erneuerung oder Verbesserung der Fassade zur Vermeidung von Feuchtigkeitseintritt.
  • Entfernung von Schimmelbefall und Ursachenbeseitigung durch Verbesserung der Belüftung und Abdichtung.
  • Installation oder Modernisierung von Lüftungssystemen zur Verbesserung der Luftqualität.
  • Nachrüstung von Brandschutzmaßnahmen wie Brandmeldern, Brandschutztüren und -wänden.
  • Verstärkung von tragenden Bauteilen wie Balken, Stützen oder Decken.
  • Erneuerung oder Verstärkung von Stahlkonstruktionen.
  • (Teil) - Austausch von Heizkörpern
  • Reparatur oder Erneuerung von Balkonen, um ihre Nutzbarkeit und Sicherheit wiederherzustellen.

Sanierungsmaßnahmen sind oft umfangreich und erfordern eine sorgfältige Planung sowie die Einhaltung von Bauvorschriften und Sicherheitsstandards. Sie tragen dazu bei, die Lebensdauer eines Gebäudes zu verlängern und seinen Wert zu erhalten oder zu steigern.

Definition Kernsanierung von Wohnung oder Haus: 

Kernsanierung bezieht sich auf die vollständige Erneuerung eines Gebäudes, bei der in der Regel alle Bauteile und Installationen bis auf die tragenden Rohbau-Wände und Decken entfernt und umfassend neu aufgebaut werden. Dies ist oft erforderlich, wenn ein Gebäude stark veraltet oder baufällig ist. Meist ist dies bei denkmalgeschützten Altbauten der Fall.  Mehr Details über den Verkauf von Denkmalgeschützen Altbauten erhalten Sie Denkmalschutz Immobilie kaufen - verkaufen

Ziel: Umfassende und tiefgreifende Entkernung und anschließende Erneuerung eines Gebäudes, im Regelfall bis auf den Rohbau.

Umfang: Beinhaltet den Abriss aller nicht tragenden Wände, Erneuerung der gesamten Haustechnik, alle Rohre, Leitungen, Kabel (Elektrik, Sanitär, Heizung), Austausch aller Fenster und Türen sowie komplette Innenausbauten. Im Wesentlichen bleibt oft nur die Tragstruktur des Gebäudes erhalten.

Beispiele für Kernsanierungsmaßnahmen: 

  • Neuerrichtung oder Entfernung aller nicht tragenden Wände, Deckenverkleidungen, Bodenbeläge und Einbauten.
  • Erneuerung nach Entfernung aller alten Elektro-, Sanitär- und Heizungsinstallationen.
  • Erneuerung der Dacheindeckung und Dachabdichtung, einschließlich Dämmung.
  • Nachträgliche Abdichtung und Dämmung des Kellers gegen Feuchtigkeit.
  • Komplette Neuverlegung der elektrischen Leitungen, Steckdosen, Schalter und Sicherungskästen.
  • Neuerstellung der Wasser- und Abwasserleitungen sowie Einbau moderner Sanitäranlagen.
  • Neue Trockenbauwände, Putzarbeiten und Deckenverkleidungen.
  • Sanierung oder Neugestaltung der Fassade, inklusive Wärmedämmverbundsystem (WDVS) oder vorgehängter bzw. hinterlüfteter Fassade (VHF).
  • Neugestaltung der Außenanlagen, Wege und Gartenbereiche.

Wenn von einer Kernsanierung gesprochen wird, sind sogut wie alle Gewerke der Immobilie auf den Neuesten Stand gebracht worden. Andernfalls ist es nur eine Sanierung - siehe oben.

 

Eine Kernsanierung erfordert eine detaillierte Planung und Koordination der Bauarbeiten, oftmals auch mit vorheriger Baugenehmigung oder umfassender Architektenplanung. Damit wird sichergestellt, dass alle Baumaßnahmen und Handwerker ineinandergreifen und das Gebäude den aktuellen baulichen und technischen Standards entspricht.

Zusammengefasst sind die Modernisierung und Renovierung eher auf die Verbesserung und Verschönerung eines Gebäudes ausgerichtet, während die Sanierung und insbesondere die Kernsanierung tiefgreifende und oft notwendige bauliche Maßnahmen zur grundlegenden Erneuerung beinhalten.

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