Der große Traum eines Eigenheims ist für viele Menschen ein zentraler Lebenswunsch. Doch der Weg dorthin führt über viel finanzielle Entscheidungen. Darunter fällt auch die Entscheidung darüber, wie viel Eigenkapital man aufwenden möchte oder sollte. Das Eigenkapital ist wichtig, da es die Grundlage eines Immobilienkaufs darstellt. In diesem Artikel werden wir Ihnen erklären was das Eigenkapital überhaupt ist und welche Bedeutung es hat. Außerdem werden wir Ihnen widerlegen wie viel Eigenkapital Sie beim Kauf für die verschiedenen Immobilienarten benötigen. Zuletzt werden wir Ihnen die Vorteile des Eigenkapitals beim Immobilienkauf nennen und Ihnen wertvolle Tipps zur Eigenkapitalbildung liefern.
Das Eigenkapital ist das finanzielle Mittel, welches ein Käufer beim Immobilienkauf aus eigenen Quellen aufbringen kann ohne dabei auf Fremdkapital (z.B. Bankkredite) zugreifen muss. Im Kontext der Immobilienfinanzierung ist das Eigenkapital ein wichtiger Faktor, da es die benötigte Kreditsumme reduziert und das Risiko für die finanzierende Bank minimiert. Normalerweise wird ein Eigenkapitalanteil von mindestens 20–30 % des Kaufpreises empfohlen, um eine solide Finanzierung zu gewährleisten und günstige Kreditkonditionen zu erhalten.
Eigenkapital ist ein entscheidender Faktor bei der Finanzierung von Immobilien und kann aus unterschiedlichen Quellen stammen. Diese Vielfalt ermöglicht Käufern, ihre finanzielle Basis individuell zu gestalten. Im Folgenden werden die wichtigsten Bestandteile des Eigenkapitals im Immobiliensektor genauer erklärt.
Bargeld und Ersparnisse
Bargeld und Ersparnisse sind die gängigste Form von Eigenkapital. Dazu gehören Guthaben auf Giro-, Tagesgeld- oder Sparkonten, die direkt verfügbar sind. Diese liquiden Mittel sind besonders wertvoll, da sie ohne Verzögerung für den Kauf oder die Begleichung von Nebenkosten eingesetzt werden können.
Wertpapiere
Eine weitere Quelle sind Wertpapiere. Diese können in Form von Aktien, Krypto (Bitcoin), Fonds oder Anleihen sein. Diese Anlagen können durch den Verkauft als mögliches Kapital für den Immobilienkauf eingesetzt werden. Allerdings sollten Käufer den Verkauf gut planen, um Verluste durch ungünstige Börsenkurse zu vermeiden. Der Vorteil liegt hier in der Flexibilität dieser Finanzanlagen.
Eigenleistungen
Eigenleistungen, auch als „Muskelhypothek“ bekannt, sind ebenfalls ein anerkanntes Eigenkapital. Hierbei handelt es sich um Arbeiten, die der Käufer selbst bei Bau, Renovierung oder Sanierung der Immobilie übernimmt, wie beispielsweise das Streichen von Wänden oder das Verlegen von Böden. Banken erkennen Eigenleistungen bis zu einem bestimmten Wert an und werten sie als Reduzierung der Kreditbelastung. Besonders beim Kauf von Renovierungsbedürftigen Immobilien oder beim Erwerb eines Neubau-Ausbauhauses (d.h., alle Innenarbeiten wie Fliesen, Streichen, Boden legen übernehmen Sie selbst) lässt sich enorm Geld sparen.
Kapital aus Vorbesitz
Kapital aus Vorbesitz umfasst die Erlöse aus dem Verkauf von Vermögenswerten, die für den Immobilienkauf genutzt werden können. Dazu zählt der Verkauf einer bestehenden Immobilie, eines Autos oder anderer Wertgegenstände wie hochwertigen Schmuck. Dieses Kapital ist häufig eine größere Einmalzahlung, die die Eigenkapitalbasis erheblich stärkt.
Schenkung und Erbschaft
Schenkungen und Erbschaften sind weitere wichtige Bestandteile. Das Geld oder die Vermögenswerte, die von Familie oder anderen Dritten zur Verfügung gestellt werden, können ohne Rückzahlungsverpflichtung als Eigenkapital eingesetzt werden. Besonders bei größeren Beträgen kann dies die Finanzierung erheblich erleichtern. Es ist jedoch ratsam, steuerliche Aspekte zu berücksichtigen wie die Schenkungssteuer oder auch die Erbschaftssteuer.
Wohnriester und Bausparverträge
Wohnriester: Der Wohnriester ist eine staatlich geförderte Altersvorsorge, welche speziell auf den Erwerb von selbst genutztem Wohneigentum abzielt. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um eine Erweiterung des "normalen" Riester-Rentensparplans, bei welcher die Einzahlung nicht nur der Altersvorsorge dient, sondern auch dem Ziel eine eigene Immobilie zu besitzen und zu finanzieren.
Bausparvertrag: Der Bausparvertrag ist eine weitere Möglichkeit, um Geld für einen Immobilienkauf oder -bau zu sparen. Bei dieser Art von Sparvertrag spart der Käufer in einem bestimmten Zeitraum sein Geld an und erhält zu einem späteren Zeitpunkt ein Darlehen zu einem festgelegten Zinssatz. Der Bausparvertrag wird oft mit einer staatlichen Förderung kombiniert (z. B. durch die Wohnungsbauprämie oder die Arbeitnehmersparzulage).
Das Eigenkapital spielt eine entscheidende Rolle beim Immobilienkauf, da es sowohl dem Käufer als auch der finanzierenden Bank zahlreiche Vorteile bietet. Im Folgenden werden die wichtigsten Gründe erläutert, warum Eigenkapital so wichtig ist.
1. Günstigere Kreditkonditionen
Je mehr Eigenkapital ein Käufer in die Finanzierung einbringt, desto geringer ist das Risiko für die Bank. Ein höherer Eigenkapitalanteil signalisiert der Bank, dass der Käufer finanziell stabiler ist und weniger auf Fremdkapital angewiesen ist. In der Regel belohnen Banken dieses geringere Risiko mit niedrigeren Zinssätzen und besseren Kreditbedingungen. Ein niedrigerer Zinssatz senkt die Gesamtkosten der Finanzierung erheblich und macht den Kauf für den Käufer günstiger.
2. Geringere monatliche Belastung
Ein höherer Eigenkapitalanteil bedeutet, dass eine niedrigere Kreditsumme aufgenommen werden muss, was zu niedrigeren monatlichen Annuitäten-Raten führt. Dies macht die Finanzierung langfristig tragbarer und sorgt dafür, dass die monatlichen Zahlungen im Einklang mit dem Einkommen des Käufers stehen. Zudem entsteht mehr finanzieller Spielraum für unvorhergesehene Ausgaben oder zukünftige Investitionen.
3. Minimierung des Finanzierungsrisikos
Ein hoher Eigenkapitalanteil reduziert das Risiko der Verschuldung. Sollte es zu unerwarteten finanziellen Belastungen kommen, etwa durch steigende Zinsen, Instandhaltungskosten oder Einkommensverluste, sorgt das bereits investierte Eigenkapital dafür, dass die verbleibende Schuld geringer ist. Das bedeutet, dass der Käufer weniger anfällig für eine Überschuldung ist und leichter in der Lage ist, die Zahlungen zu leisten.
4. Vermeidung der Vollfinanzierung
Bei einer Vollfinanzierung, bei der keine Eigenmittel eingebracht werden, übernimmt die Bank das gesamte Risiko. Vollfinanzierungen sind in der Regel mit deutlich höheren Zinsen verbunden und von Banken oft nur unter strengen Voraussetzungen angeboten. Ein hoher Eigenkapitalanteil verhindert die Notwendigkeit einer Vollfinanzierung und sorgt dafür, dass die Finanzierung zu günstigeren Zinsen und Bedingungen abgeschlossen werden kann.
5. Stabilität bei Wertschwankungen
Der Wert von Immobilien kann schwanken. In einem Markt, in dem die Preise sinken, kann es passieren, dass der Wert der Immobilie unter den Betrag fällt, der noch an Kredit aussteht. Das Eigenkapital dient als Sicherheitspuffer, der vor der sogenannten „Unterwasser-Situation“ schützt – in einem Szenario, bei dem die Restschuld höher ist als der Verkehrswert, also dem Marktwert der Immobilie. Ein hoher Eigenkapitalanteil sorgt dafür, dass auch bei Wertverlusten die finanzielle Situation des Käufers stabil bleibt.
6. Abdeckung der Nebenkosten
Der Kauf einer Immobilie ist mit zusätzlichen Kaufkosten verbunden, wie zum Beispiel der Grunderwerbsteuer, Notargebühren, Maklerprovision und Kosten für die Grundbucheintragung. Diese Nebenkosten können insgesamt 10–15 % des Kaufpreises ausmachen. Häufig werden sie nicht über den Kredit finanziert und müssen daher aus dem Eigenkapital gedeckt werden. Ein ausreichendes Eigenkapital hilft, diese Kosten zu stemmen, ohne die Finanzierung zu belasten.
7. Höhere Kreditbewilligungschancen
Banken prüfen die Bonität eines Kreditnehmers sehr genau. Ein hoher Eigenkapitalanteil zeigt der Bank, dass der Käufer finanziell verantwortungsvoll handelt und ein geringeres Risiko darstellt. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Kredit genehmigt wird. Ein hoher Eigenkapitalanteil ist ein starkes Signal der Stabilität und Verlässlichkeit, was bei der Kreditbewilligung eine entscheidende Rolle spielt.
Das Eigenkapital ist beim Immobilienkauf nicht nur für den Käufer von großer Bedeutung, sondern auch für die finanzierende Bank. Es führt zu günstigeren Kreditkonditionen, einer geringeren monatlichen Belastung und minimiert das Risiko einer Überschuldung. Zudem schützt es vor Wertverlusten und erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Kreditbewilligung. Wer ausreichend Eigenkapital einbringt, schafft die Grundlage für eine solide und nachhaltige Finanzierung.
Die Höhe an Eigenkapital, die für einen Immobilienkauf erforderlich ist, hängt von der Art der Immobilie, den individuellen finanziellen Voraussetzungen und den Anforderungen der finanzierenden Bank ab. Dennoch gibt es einige Faustregeln und Empfehlungen, die bei der Planung hilfreich sind.
Es gibt eine Faustregel an die man sich orientieren kann um herauszufinden, ob das Eigenkapital genügen ist oder nicht:
1. Es wird gesagt, dass das Eigenkapital mindestens 20–30 % des Kaufpreises entsprechen soll. Für eine solide Finanzierung wird empfohlen, das etwa ein Fünftel bis ein Drittel des Immobilienkaufpreises aus dem Eigenkapital finanziert werden soll. Je mehr Eigenkapital eingebracht wird, desto geringer ist das Finanzierungsrisiko und somit die Abhängigkeit von Krediten.
2. Die Nebenkosten, darunter Notar- und Grundbuchkosten, Grunderwerbsteuer und Maklerprovision, betragen in der Regel 5-12 % des Kaufpreises und sollten möglichst ebenfalls durch Eigenkapital gedeckt werden.
Damit ergibt sich eine Gesamt-Eigenkapitalquote von 30–40 % der Gesamtkosten, die sinnvoll ist um sich einen Immobilie zu finanzieren. Die Restlichen 70 -60% können dann problemlos durch eine Bank finanziert werden.
Eigenkapitalquote:
Um nun herausfinden wie viele Prozent das ersparte Eigenkapital von dem Kaufpreis und den Nebenkosten entspricht kann durch die Berechnung der Eigenkapitalsquote ermittelt werden. Sie beschreibt den Anteil des Eigenkapitals an den Gesamtkosten und wird wie folgt berechnet:
Beispiel:
Das Ehepaar Quote möchte eine 2 Zimmerwohnung in München Riem für einen Kaufpreis von 500.000 € erwerben. Die Nebenkosten darunter Grunderwerbsteuer, Notar - und Grundbuchkosten und Maklergebühren betragen in Summe ca. 10 % des Kaufpreises also ca. 50.000 €. Um sich Ihren Traum vom Eigenheim zu verwirklichen hat Frau Quote bereits in jungen Jahren einiges an Geld gespart. Auf ihrem Sparkonto befinden sich derzeit rund 35.000 €. Darüber hinaus hat Herr Quote von seinen verstorbenen Eltern 100.000 € geerbt und zusätzliche durch den Verkauf seiner Aktien einen Gewinn von ebenfalls 40.000 € erzielen können. Somit bringt das Ehepaar ein Eigenkapital in Höhe von 175.000 € für den Immobilienkauf mit.
Daraus lässt sich folgern, dass das Eigenkapital von Ehepaar Quote für den Immobilien kauf ausreicht, da sie mehr als 30% der Gesamtkosten deckt. Die weiteren 375.000 € können Sie in der Regel durch eine Bank problemlos finanzieren lassen.
Beim Kauf eines Grundstücks, einer vermieteten Wohnung/Haus oder einer eigengenutzten Wohnung/Haus gibt es unterschiedliche steuerliche Aspekte und Regelungen.
Beim Kauf eines Grundstücks:
Grunderwerbsteuer:
Umsatzsteuer:
Spekulationssteuer:
Grundsteuer:
Beim Kauf einer vermieteten Wohnung:
Grunderwerbsteuer:
Umsatzsteuer:
Abschreibungen (AfA):
Mietnahmen versteuern:
Spekulationssteuer:
Grundsteuer:
Beim Kauf einer eigengenutzten Wohnung:
Grunderwerbsteuer:
Umsatzsteuer:
Keine Mieteinnahmen versteuern:
Steuerliche Vorteile:
Eigenheimzulage und Steuererleichterungen:
Spekulationssteuer:
Faustregel zum Eigenkapital: Wie viel Eigenkapital ist nötig um eine Gewerbeimmobilie (Bürohaus / eine Logistikimmobilie) zu finanzieren?
Die Finanzierung von Gewerbeimmobilien (z.B. Bürohäuser, Logistikimmobilien) unterscheidet sich deutlich von der Finanzierung privater Wohnimmobilien. Aus Sicht der Bank gelten gewerbliche Immobilien als riskanter, da die Rentabilität stark von der Nutzung, den Mietern und der wirtschaftlichen Entwicklung abhängt. Daher sind die Anforderungen an Eigenkapital oft höher.
Faustregel für Eigenkapital bei Gewerbeimmobilien:
Zusätzlich die Nebenkosten:
Beispielrechnung:
Herr Liebmann möchte sich eine Ladenfläche am Ostbahnhof in München für 670.000€ kaufen. Für die Kaufnebenkosten fallen 80.400€ (also 12% des Kaufpreises) an. Er muss 35% des Kaufpreises aus seinem Eigenkapital zahlen.
Wir rechnen also: 670.000€ x 35% = 234.500€
Ohne die Nebenkosten müsste er also 234.500€ aufwenden.
Mit Nebenkosten: 234.500€ + 80.400€ = 314.900€
Somit muss Herr Liebmann 314.900€ Eigenkapital erbringen, um diese Ladenfläche zu kaufen.
Faktoren, die die Eigenkapitalanforderungen beeinflussen:
Art der Gewerbeimmobilie:
Standort:
Bonität und Erfahrung des Käufers:
Mietverträge:
Nutzung von Fördermitteln:
Die steuerlichen Aspekte beim Kauf von Immobilien können je nach Art der Immobilie (z. B. Gewerbeimmobilie, Logistikimmobilie oder Bürohaus) variieren.
Die wichtigsten Unterschiede und Gemeinsamkeiten sind:
Grunderwerbsteuer:
Gewerbeimmobilie, Logistikimmobilien und Bürohaus:
Umsatzsteuer:
Mit Option zur Umsatzsteuer:
Ohne Option zur Umsatzsteuer:
Abschreibung (AfA - Absetzung für Abnutzung):
Gewerbeimmobilie, Logistikimmobilien und Bürohaus:
Gewerbesteuer:
Gewerbeerträge aus Vermietungen:
Ertragssteuern (Einkommensteuer/Körperschaftsteuer):
Besonderheiten bei Logistikimmobilien:
Besonderheiten bei Bürohäusern:
Der Leverage-Effekt (Hebelwirkung) beschreibt ein Prinzip, mit welchem die Eigenkapitalrendite (Return on Equity, ROE) durch den Einsatz von Fremdkapital (Kredit) gesteigert werden kann. Dabei geht es darum mit einem geringen Eigenkapitaleinsatz eine größere Investition zu tätigen, um dadurch eine höhere Rendite zu erzielen.
Funktion:
Der Leverage-Effekt nutzt das Verhältnis von Fremd- und Eigenkapital, um die Rentabilität einer Investition zu erhöhen. Die Eigenkapitalrendite steigt, wenn die Rendite der Investition höher ist als die Kosten des Fremdkapitals (z.B. Zinsen).
Formel:
Die grundsätzliche Formel des Leverage-Effekts lautet:
Legende:
Beispielrechnung:
Die Investorin Frau Rubrecht möchte ein Mehrfamilienhaus in München im Wert von 2.500.000€ kaufen und nutzt dafür ein Eigenkapital von 500.000€. Dazu nimmt sie einen Kredit in der Höhe von 2.000.000€ auf. Die jährliche Mieteinnahme der Immobilie beträgt 8% des Kaufpreises und die Zinsen betragen 4% des Kredits.
Also rechnen wir:
Mit Hilfe dieser Zahlen können wir nun die Eigenkapitalrendite (ROE) errechnen:
Wichtige Faktoren beim Leverage-Effekt:
1. Zinsen:
2. Rendite der Investition:
3. Risiko:
Vorteile des Leverage-Effekts:
1. Höhere Rendite auf das Eigenkapital:
2. Optimierung der Kapitalstruktur:
Risiken des Leverage-Effekts:
1. Erhöhtes Risiko bei Verlusten:
2. Finanzierungsrisiko:
Der Fremdkapitalhebel beschreibt das Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital in einer Investition oder einem Unternehmen. Dieser Hebel zeigt an wie stark ein Investor das Fremdkapital einsetzt, um die eigene Kapitalbasis zu erweitern und somit eine größere Investition zu tätigen. Diese größere Investition wäre allein mit dem Eigenkapital nicht möglich.
Funktion:
Der Fremdkapitalhebel erhöht durch die Nutzung von Fremdkapital die Eigenkapitalrendite, um Investitionen zu finanzieren. Die Voraussetzung dafür ist, dass die Gesamtkapitalrendite höher ist als die Fremdkapitalkosten. Er verstärkt Gewinne bei erfolgreicher Investition, erhöht aber auch das Risiko bei unerwarteten Verlusten oder steigenden Zinsen.
Formel:
Der Fremdkapitalhebel wird durch das Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital berechnet. Die Formel lautet:
Legende:
Beispielrechnung:
Der Investor Herr Fritz besitzt 1.000.000€ Eigenkapital und 1.500.000€ Fremdkapital.
Also rechnen wir:
Also hat Herr Fritz für jeden Euro seines Eigenkapitals 1,50€ Fremdkapital aufgenommen.
Bedeutung des Fremdkapitalhebel:
Hoher Fremdkapitalhebel:
Niedriger Fremdkapitalhebel:
Vorteile des Fremdkapitalhebels:
Steigerung der Eigenkapitalrendite:
Optimierung der Kapitalstruktur:
Risiken des Fremdkapitalhebels:
Erhöhtes Risiko:
Wenn die Rendite der Investition niedriger ist als die Fremdkapitalkosten (z. B. Zinsen auf Kredite), kann der Fremdkapitalhebel die Verluste vergrößern und das Eigenkapital schnell aufbrauchen.
Finanzielle Belastung:
Eigenkapital spielt eine entscheidende Rolle beim Immobilienkauf, sowohl für den Käufer als auch für die Finanzierung der Immobilie. Die wichtigsten Vorteile des Eigenkapitals beim Immobilienkauf sind:
Geringere Zinsbelastung und bessere Finanzierungskonditionen:
Zinsvorteile:
Niedrige monatliche Raten:
Erhöhte Kreditwürdigkeit:
Stärkere Verhandlungsposition:
Schnellerer Finanzierungsprozess:
Bessere Absicherung gegen Marktschwankungen:
Risikominderung:
Schutz bei Zinssteigerungen:
Bessere Liquidität und höhere Flexibilität:
Weniger Schulden:
Möglichkeit für zusätzliche Investitionen:
Erhöhung der Eigenkapitalrendite:
Höhere Rentabilität:
Vermeidung von Eigenkapitalrückforderungen:
Schutz vor finanziellen Engpässen:
Wertsteigerung der Immobilie als Sicherheitsreserve:
Stärkere Eigenkapitalbasis:
Bessere Planbarkeit und Kontrolle:
Weniger Unsicherheit:
Die Bildung von Eigenkapital für einen Immobilienkauf oder andere Investitionen erfordert Zeit, Disziplin und strategische Planung. Die wertvollsten Tipps zur Eigenkapitalbildung sind:
1. Frühzeitig mit dem Sparen beginnen:
Langfristige Perspektive:
Automatische Sparpläne:
2. Haushaltbudget erstellen und Ausgaben optimieren:
Einnahmen und Ausgaben im Blick behalten:
Verzicht auf unnötige Ausgaben:
3. Zusätzliche Einkommensquellen erschließen:
Nebenjobs oder Freelancing:
Investieren in passive Einkommensquellen:
4. Vermögenswerte verkaufen oder aufstocken:
Verkauf von ungenutzten Gegenständen:
Verwendung von Erbschaften oder Schenkungen:
5. Spezielle Sparprodukte nutzen:
Bausparvertrag:
Förderprogramme und staatliche Zuschüsse:
Sparpläne:
6. Schulden abbauen und finanzielle Freiheit erlangen:
Kredite und Schulden schnellstmöglich tilgen:
Niedrigverzinsliche Kredite nutzen:
7. Renditeorientierte Investitionen:
Investieren statt sparen:
Immobilien als Kapitalanlage:
8. Disziplin und Geduld:
Ziele setzen und regelmäßig überprüfen:
Langfristige Perspektive:
9. Steuerliche Vorteile:
Steuererleichterungen und Freibeträge:
10. Verhalten bei der Immobilienfinanzierung:
Wertsteigerungspotenzial:
Kredite mit niedrigen Zinsen:
Eigenkapital ist das Vermögen, welches ein Käufer beim Immobilienkauf ohne Fremdfinanzierung (z. B. durch einen Kredit) einbringt. Dazu gehören Ersparnisse, Wertpapiere, Lebensversicherungen, Bausparverträge oder finanzielle Unterstützung von Familie und Freunden.
Eine Faustregel besagt, dass Käufer mindestens 20 % des Kaufpreises plus die Nebenkosten (Grunderwerbsteuer, Notar- und Grundbuchkosten, Maklerprovision) als Eigenkapital mitbringen sollten. Für Kapitalanlagen (z. B. vermietete Wohnungen) oder spezielle Finanzierungsmodelle kann diese Quote variieren.
Ja, eine 100 %-Finanzierung (oder sogar 110 %-Finanzierung) ist möglich, jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen. Dazu zählen ein hohes, stabiles Einkommen und eine hervorragende Bonität. Solche Finanzierungen sind teurer, da die Bank ein höheres Risiko trägt und die Zinsen entsprechend höher ausfallen.
Durch das Eigenkapital werden die Kaufnebenkosten (also Grunderwerbsteuer, Notarkosten, usw.), ein Teil des Kaufpreises der Immobilie und die monatliche Kreditrate gedeckt.
Durch einen hohen Eigenkapitalanteil gewähren Banken meist günstigere Konditionen. Zudem senkt es die monatliche Belastung und verringert das Risiko einer Überschuldung. Außerdem signalisiert ein hohes Eigenkapital de Bank die finanzielle Stabilität.
Als Eigenkapitalquelle können folgende Quellen genutzt werden:
Ersparnisse auf Bankkonten, Bausparguthaben, Lebensversicherungen (Rückkaufswert), Wertpapiere (Aktien, Fonds), Private Darlehen (von Familie oder Freunden) und Wohn-Riester-Förderung.
Ja, das ist möglich, etwa durch Sondertilgungen. Zusätzliche Einnahmen (z. B. Erbschaften, Boni oder Verkäufe von Wertgegenständen) können dazu genutzt werden, den Kredit schneller abzuzahlen und Zinskosten zu sparen.
Eigenkapital reduziert das Risiko für die Bank, da der Kreditnehmer einen Teil der Kosten selbst trägt. Je mehr Eigenkapital eingebracht wird, desto geringer ist die Kreditsumme und damit das finanzielle Risiko für die Bank. Banken wollen bei Zahlungsausfall nicht sofort eine Zwangsversteigerung einleiten
Ein geringeres Eigenkapital erhöht den Leverage-Effekt, wodurch die mögliche Rendite bei einer Investition steigen kann. Allerdings steigt dadurch auch das Risiko, da die Kreditbelastung höher ist. Ein ausgewogenes Verhältnis von Eigen- und Fremdkapital ist daher essenziell.
Nein, nicht immer. In Zeiten von sehr niedrigen Zinsen kann es sich lohnen, einen Teil des Eigenkapitals anderweitig zu investieren, anstatt es vollständig in die Immobilienfinanzierung einzubringen. Es hängt von der individuellen Finanzstrategie ab.
Beim Kauf einer Kapitalanlage (z. B. vermietete Immobilien) gilt die Faustregel mindestens 20 % Eigenkapital zuzüglich der Nebenkosten mitzubringen. In manchen Fällen kann auch eine niedrigere Eigenkapitalquote sinnvoll sein, um den Leverage-Effekt zu nutzen und Renditen zu maximieren.
Eigenkapital kann durch regelmäßiges Sparen, die Nutzung von staatlichen Förderungen, den Verkauf von Vermögenswerten und zusätzliche Einnahmequellen aufgebaut werden.
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