Das Konzept des schlüsselfertigen Hauses

Schlüsselübergabe eines schlüsselfertigen HausesDas Konzept des schlüsselfertigen Hauses 

Der Traum vom Eigenheim ist von vielen Menschen eines der größten Lebensziele. Doch der Weg dorthin ist oft mit Zeit, Stress und unvermeidlichen Herausforderungen, wie das Einholen von Genehmigungen,  Bauplänen und Handwerkern, verbunden. Genau deshalb gibt es das Konzept des schlüsselfertigen Hauses. Dies stellt eine Bauweise dar, bei der der Komfort, die Planungssicherheit und die Zeitersparnis vereint und versprochen wird. Das schlüsselfertige Bauen gestaltet das Bauvorhaben so einfach wie nur möglich. In diesem Artikel werden wir Ihnen einen Überblick über schlüsselfertige Häuser bieten und wie diese entstehen. 

Definition - schlüsselfertiges Haus

Ein Gebäude, welches von einem Bauunternehmen so fertiggestellt wird, dass es nach der Übergabe direkt betretbar ist, nennt man "schlüsselfertiges Haus". In der Regel fehlt dann jedoch noch der komplette Innenausbau.  Der Begriff „schlüsselfertig“ ist nicht gesetzlich definiert, weshalb der genaue Leistungsumfang im Bauvertrag festgelegt werden muss. Normalerweise umfasst der Auftrag eines schlüsselfertigen Hauses die Übernahme von Planung, Genehmigungen, Bauausführung und Endausstattung. Jedoch kann das Wort "schlüsselfertig" auch nur einen Rohbau bedeuten, da das Gebäude somit ja betretbar ist und ein Schlüssel vorhanden ist. Falls die Übergabe des Hauses als bezugsfertig vereinbart wird, ist der Innenausbau bereits fertiggestellt.

Merkmale eines schlüsselfertigen Hauses

Ein schlüsselfertiges Haus zeichnet sich durch viele Merkmale aus, welche das Bauvorhaben für den Käufer erleichtern und die Übergabe des Hauses mit direkter Einzugsmöglichkeit realisieren. 

Die wichtigsten Merkmale sind:

Komplette Bauausführung:

  • Der ausgewählte Bauunternehmer übernimmt meist die gesamte Bauleistung vom Rohbau bis hin zum finalen Ausbau des Hauses.
  • Der Käufer muss sich um keine einzelnen Bauabschnitte kümmern, wie die Auswahl des Handwerkers oder die Materiallieferung.

Einbau von technischen Installationen:

  • Alle notwendigen Installationen für den Strom, das Wasser, die Heizung und gegebenenfalls die Lüftungssysteme sind oft fertiggestellt.
  • Die Elektro- und Sanitärinstallationen sowie Heizungsanlagen sind dabei im Lieferumfang enthalten.

Individuelle Anpassungsmöglichkeiten:

  • Meist kann man bestimmte Ausstattungen (z.B. Fliesen, Bodenbeläge, Küchen) nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen gestalten.
  • Aber oft können diese Wünsche nur innerhalb eines vorgegebenen Rahmens erfüllt werden.

Fertigstellung ohne weitere Arbeiten für den Käufer:

  • Nach der Übergabe muss der Käufer meist keine Renovierungen oder Umbaumaßnahmen mehr durchführen. 
  • Das Haus kann in den meisten Fällen sofort bewohnt werden.

Vereinbarte Leistung im Bauvertrag:

  • Der genau Umfang der Leistungen sollte im Vertrag detailliert festgelegt werden. Dabei wird festgehalten, welche Arbeiten abgeschlossen sind und welche möglicherweise noch erledigt werden müssen.
  • In vielen Fällen kann das Wort "schlüsselfertig" auch bedeuten, dass der Käufer noch kleinere Arbeiten (z.B. Malerarbeiten), die Gestaltung der Außenanlagen oder manchmal auch den kompletten Innenausbau selbst übernehmen muss.

Bauzeit und Übergabe:

  • Der Zeitraum, indem der Bau abgeschlossen wird, ist vertraglich festgelegt.
  • Das Haus steht also innerhalb des vereinbarten Zeitraums zur Übergabe bereit.

Garantie und Gewährleistung:

  • Normalerweise gibt es eine Garantie für die Bauausführung sowie eine Gewährleistung für die Materialien und Arbeiten. Dies versichert, dass mögliche Mängel nach der Übergabe behoben werden.

Typische Leistungen 

Die klassischen Leistungen eines schlüsselfertigen Hauses umfassen eine Vielzahl von Bau- und Ausstattungsmaßnahmen, welche normalerweise von einem Bauträger oder Bauunternehmen übernommen werden.

Die üblichen Leistungen des Angebots sind:

1. Planung und Genehmigungen

Architektenleistungen:

  • Erstellung von Bauplänen und Entwürfen
  • Anpassungen an die individuellen Wünsche des Bauherren

Bauantrag:

  • Einreichung und Bearbeitung der Baugenehmigung

Statik und Bauphysik:

  • Berechnungen zur Tragfähigkeit des Gebäudes
  • Berechnungen zur Wärmeschutz
  • Berechnungen zur Schallschutz
  • Berechnungen zur Brandschutz

2. Bauvorbereitung

Bauplatzvorbereitung:

  • Abriss von Altbauten
  • Räumung des Grundstücks 
  • Aushubarbeiten

Fundament und Erdarbeiten:

  • Ausheben der Baugrube
  • Fundamentarbeiten (Bodenplatte, Streifenfundament oder Keller)

3. Rohbau

Mauerarbeiten:

  • Erstellung des Gebäudeskeletts aus Ziegeln, Beton, Kalksandstein oder Fertigteilen

Decken und Wände:

  • Beton- oder Stahlbetonarbeiten für Böden und Wände

Dachstuhl:

  • Aufstellung des Dachstuhls, eventuell mit Dachdeckung (Ziegel, Schindeln oder andere Materialien)

4. Erschließung

Verkehrserschließung:

  • Zufahrtsstraße oder Wege (Grundstück wird an öffentliches Straßennetz angeschlossen)
  • Gehwege, ggf. auch Radwege
  • Straßenbeleuchtung im Umfeld

Technische Erschließung:

  • Stromanschluss
  • Wasseranschluss
  • Abwasseranschluss
  • Gasanschluss
  • Anschluss der Telekommunikation

Weitere Maßnahmen:

  • Anschluss an eine Kanalisation oder ein Versickerungssystem
  • Müllentsorgungseinrichtungen (falls erforderlich)

5. Außenbereich (Je nach Vertragsinhalt)

Fassadenarbeiten:

  • Putz
  • Anstrich
  • Fassadenverkleidung (z. B. Klinker, Holzverkleidung)

Dachdeckung:

  • Dacheindeckung mit ZiegelnSchindeln oder anderen Materialien

Terrassen und Balkone:

  • Bau von Außenterrassen oder Balkonen inklusive Geländer und Belag

Außenanlage:

  • Einzäunung
  • Gartenarbeiten

6. Schlüsselübergabe

Übergabe:

  • In der Regel wird das Haus nach Abschluss der Arbeiten mit einer Schlüsselübergabe übergeben.

Wichtige Vertragspunkte

Ein Bauvertrag für ein schlüsselfertiges Haus ist ein wesentlicher Bestandteil des Bauprojekts und sollte klar und detailliert formuliert werden, um Missverständnisse und rechtliche Probleme zu vermeiden.

Die wichtigsten Vertragspunkte sind:

Leistungsbeschreibung

Detaillierte Auflistung der Bauleistungen:

Alle durchzuführenden Arbeiten sollten von der Planung über die Bauausführung bis hin zu den Ausstattungen genau beschrieben sein. Dazu gehören:

  • Architektur- und Ingenieurleistungen
  • Rohbau, evtl. Technikausstattung (Sanitär, Elektro, Heizung), evtl. Innenausbau (Bodenbeläge, Wände, Türen), Außenanlagen (Garten, Einfahrt, Zäune)
  • Zusätzliche Leistungen wie Kücheninstallation oder Smart-Home-Technologien, falls vereinbart

Optionale Zusatzleistungen:

  • Zusätzlichen Wünschen des Bauherrn (z.B. besondere Ausstattung oder spezielle Materialien) sollten ebenfalls im Vertrag geregelt sein.

Bauzeit und Fertigstellung

Vertragsbeginn und Fertigstellungstermin:

  • Der Vertrag sollte genaue Angaben zum Beginn des Projekts sowie zur geplanten Fertigstellung beinhalten.

Bauzeitplan:

  • Es sollte ein detaillierter Zeitplan mit Meilensteinen für wichtige Bauabschnitte.
  • Verzögerungen müssen transparent und mit Fristverlängerungen geregelt werden.

Verzugsregelungen:

  • Falls die Fertigstellung nicht pünktlich erfolgt, sollten mögliche Konsequenzen (z.B. Vertragsstrafen für verspätete Lieferung) erfasst werden.

Preis und Zahlung

Gesamtpreis:

  • Der Preis für das gesamte Bauvorhaben muss genau angegeben werden, inklusive aller Leistungen und Materialien.

Zahlungsmodalitäten:

  • Klar definierte Zahlungspläne (z. B. Anzahlungen, Ratenzahlungen während des Bauprozesses, Restzahlung nach Fertigstellung) sollten enthalten sein.

Änderungen im Preis:

  • Der Vertrag sollte die Behandlung bei Preiserhöhungen beinhalten (z. B. bei unerwarteten Mehrkosten oder Änderungen am Bauplan)

Kostenvoranschlag und Pauschalpreise:

  • Der Pauschalpreis und die veränderlichen Kosten (z.B. Materialpreisschwankungen) sollten unterschieden werden.

Gewährleistung und Garantie

Gewährleistung für Mängel:

  • Der Bauunternehmer muss sicherstellen, dass das Haus frei von Mängeln ist und innerhalb eines bestimmten Zeitraums nach der Fertigstellung für Mängelbehebungen verantwortlich bleibt (typischerweise 5 Jahre)

Garantie für bestimmte Leistungen:

  • Garantien auf bestimmte Komponenten des Hauses, wie eventuelle Heizung, Sanitäranlagen oder Elektroinstallation, sollten angegeben werden (meistens 2 Jahre).

Pflichten des Bauherren bei Mängeln:

  • Der Zeitraum und die Art und Weise wie Mängel gemeldet werden sollten, muss vereinbart werden.
  • Außerdem sollten die vorgesehenen Nachbesserungen festgelegt werden.

Haftung und Versicherung

Bauhaftpflichtversicherung:

  • Der Bauunternehmer sollte eine Haftpflichtversicherung haben, die Schäden während des Baus abdeckt.

Versicherung des Bauherrn:

  • Es sollte auch geregelt werden, ob der Bauherr für bestimmte Versicherungen (z. B. Gebäudeversicherung während der Bauphase) verantwortlich ist.

Haftung bei Unfällen:

  • Die Frage, wer bei Unfällen und Schäden während des Bauvorgangs haftet, sollte geklärt werden.

Bauaufsicht und Abnahme

Bauüberwachung:

  • Dabei wird geregelt wer die Bauarbeiten überwacht. 
  • Wird dies durch den Bauherrn selbst durchgeführt oder durch Dritte, wie einen Architekten.

Abnahme des Hauses:

  • Wichtig sind unter anderem die Regeln für die Abnahme des Hauses, d.h. wann das Haus als fertiggestellt gilt und wann die Übergabe erfolgt.

Abnahmeprotokoll:

  • Ein detailliertes Abnahmeprotokoll, in dem alle Mängel und Feststellungen dokumentiert werden, sollte Teil des Vertrags sein.

Änderungen am Bauprojekt

Änderungswünsche des Bauherrn:

  • Festgehalten werden sollte auch, wie Änderungswünsche des Bauherren während des Bauens behandelt werden, ob der Bauherr einen Änderungsantragstellen muss und wie sich diese Änderungen auf die Kosten auswirken.

Mehrkosten durch Änderungen:

  • Regelungen zur Berechnung und Zahlung von Mehrkosten, wenn der Bauherr zusätzliche Wünsche äußert oder Änderungen während des Bauprozesses vorgenommen werden.

Rechte und Pflichten der Vertragsparteien

Rechte des Bauherrn:

  • Der Bauherr sollte das Recht auf regelmäßige Baufortschrittskontrollen und die Einsicht in relevante Bauunterlagen haben.

Pflichten des Bauunternehmens:

  • Das Bauunternehmen hat die Pflicht das Projekt mit fachgerechter Ausführung und unter Einhaltung der Bauvorschriften durchzuführen.

Vertragsstrafe bei Verzug oder Nichterfüllung:

Strafregelungen:

  • Bestimmungen über Vertragsstrafen bei Verzögerungen im Bauvorgang oder bei nicht fristgerechter Fertigstellung sollten enthalten werden.

Fristen und Sanktionen:

  • Konkretisierung der Fristen und der finanziellen Konsequenzen, falls diese überschritten werden.

Kündigungsrechte

Kündigungsrechte:

  • Es sollte geregelt werden, unter welchen Umständen der Vertrag gekündigt werden kann (z. B. bei schwerwiegenden Mängeln oder einer Vertragsverletzung).

Folgen einer Kündigung:

  • Der Vertrag sollte die Folgen einer Kündigung beinhalten, d.h. was insbesondere im Bezug auf die bereits erbrachte Leistungen und Zahlungen bei einer vorzeitigen Kündigung passiert.

Schlichtungs- oder Gerichtsverfahren

Streitbeilegung:

  • Es sollte geklärt werden, wie Konflikte zwischen den Vertragsparteien gelöst werden. Möglicherweise durch Mediation oder Schlichtungsverfahren, bevor rechtliche Schritte eingeleitet werden.

Gerichtsstand:

  • Der vertraglich festgelegte Gerichtsstand für etwaige Streitigkeiten, falls keine außergerichtliche Einigung erzielt werden kann, sollte beschrieben werden.

Unterschied zwischen einem schlüsselfertigen Haus und einem bezugsfertigen Haus

schlüsselfertiges Haus

Ein schlüsselfertiges Haus beschreibt ein Haus, bei welchem mindestens der Rohbau bereits fertiggestellt ist. Es gibt keine gesetzliche Definition, die festlegt, was genau ein schlüsselfertiges Haus beinhalten muss. Deswegen kann ein schlüsselfertiges Haus auch den fertiggestellten Innenausbau enthalten und somit bezugsfertig sein. Jedoch sollte man als Käufer die genau Definition des Bauunternehmens verlangen, damit keine Missverständnisse entstehen. 

bezugsfertiges Haus

Ein bezugsfertiges Haus ist im Gegensatz zu einem schlüsselfertigen Haus sicher komplett ausgebaut. Das bedeutet der Rohbau, der Innenausbau und die Außenanlage sind komplett fertiggestellt, sodass der Käufer direkt einziehen kann. 

Vorteile

Planungssicherheit 

Feste Kosten:

  • Da der Preis für das gesamte Projekt/Angebot bereits im Voraus festgelegt wird, weiß der Bauherr genau welche finanziellen Aufwendungen auf ihn zukommen.
  • Unvorhergesehene Zusatzkoste wegen Bauverzögerungen oder Materialpreisschwankungen sind meist weitgehend ausgeschlossen.

Terminsicherheit:

  • In der Regel wird ein schlüsselfertiges Haus in einem zuvor vereinbarten Zeitraum fertiggestellt, wodurch der Bauherr eine hohe Planungssicherheit für die vorgegebenen Leistungen hat.

Übernahme der Bauleitung

Keine Notwendigkeit, sich um Details zu kümmern:

  • Der Bauherr muss sich nicht um die Planung und Koordination der einzelnen Bauabschnitte kümmern.
  • Alle Aufgaben, wie die Auswahl der Handwerker, die Materialbeschaffung und die Bauüberwachung, übernimmt im Regelfall der Bauträger.

Fachgerechte Ausführung:

  • Alle Arbeiten werden von Fachleuten ausgeführt, welche auf ihre jeweiligen Bereiche spezialisiert sind (z.B. Elektriker, Installateure, Maurer).
  • Dies sorgt für eine hohe Qualität und verringert das Risiko von Fehlern oder Mängeln.

Individuelle Anpassungsmöglichkeit

Gestaltungsspielraum:

  • Trotz des schlüsselfertigen Angebot des Hauses, können Käufer bestimmte Details nach ihren Wünschen ändern.
  • So wird das Haus an die persönlichen Vorstellungen angepasst.

Zeitersparnis

Schnellere Umsetzung:

  • Durch die vollständige Übernahme des Bauangebots durch den Bauträger werden die einzelnen Bauabschnitte effizient und schneller durchgeführt, wodurch eine kürzere Bauzeit möglich ist.

Keine Suche nach Handwerkern:

  • Der Bauherr muss sich nicht um die Suche und Auswahl der Handwerker kümmern, wodurch viel Zeit eingespart wird.
  • Der Bauträger stellt die notwendigen Fachkräfte zur Verfügung.

Weniger Stress und Aufwand

Alles aus einer Hand:

  • Der Bauherr hat einen einzigen Ansprechpartner, welcher sich um das gesamte Projekt kümmert.
  • Deswegen wird der Kommunikationsaufwand minimiert und der Stress reduziert.

Kein Koordinationsaufwand:

  • Der Bauträger übernimmt die Koordination aller beteiligten Gewerke, sodass der Bauherr sich keine Gedanken über die Reihenfolge der Arbeiten oder die Logistik machen muss.

Energieeffizienz und moderne Bauweise

Aktuelle Bauvorschriften:

  • Die meisten schlüsselfertigen Häuser werden nach den neusten energetischen Standards gebaut, wodurch eine höhere Energieeffizienz und damit geringere laufende Betriebskosten entstehen (z. B. durch bessere Dämmung, moderne Heiztechnik).

Nachhaltigkeit:

  • Bauträger setzen zunehmend auf nachhaltige Energiekonzepte und umweltfreundliches Baumaterial, wodurch langfristige ein positiver Effekt auf die Umweltbilanz des Hauses entsteht.

Garantie und Gewährleistung

Mängelansprüche:

  • Schlüsselfertige Häuser sind in der Regel mit einer Gewährleistung und Garantie für die Bauqualität ausgestattet.
  • Im Falle von Mängeln oder Problemen nach der Fertigstellung der angebotenen Arbeiten muss der Bauträger die notwendigen Reparaturen durchführen.

Rechtliche Absicherung:

  • Der Bauherr ist durch die gesetzlichen Regelungen zu Gewährleistung und Garantie geschützt, sodass er im Falle von Baumängeln abgesichert ist.

Zukunftssicherheit

Wertbeständigkeit:

  • Durch die Verwendung von modernen Bauweisen und hochwertigem Material sin schlüsselfertige Häuser oft langlebig und weniger anfällig für Reparaturen und Instandhaltungen.

Anpassungsfähigkeit:

  • Bei einigen Projekten können auch spätere Erweiterungen oder Änderungen ohne große Schwierigkeiten vorgenommen werden.

Vertrauen in den Bauträger

Erfahrung und Expertise:

  • Bauträger mit solchen Angeboten verfügen oft über umfangreiche Erfahrung und Fachkenntnisse.
  • Dabei wird sichergestellt, dass der Bauvorgang effizient abläuft und die Qualität des Endproduktes hoch ist.

Ruf des Unternehmens:

  • Der Bauherr profitiert von der Reputation des Bauträgers und hat im Fall von Problemen einen festen Ansprechpartner.

Marktfähigkeit

Bessere Verkaufschancen:

  • Ein schlüsselfertiges Haus mit guter Planung und hochwertiger Bauweise hat oft eine hohe Marktfähigkeit, falls der Bauherr das Haus später mal verkaufen möchte.
  • Interessenten schätzen den sofortigen Bezug und die Garantie für Qualität.

Herausforderungen

Bevor sich Bauherren für dieses Konzept entscheiden, sollten sie allerdings auch die Herausforderungen davon kennen. Hier sind die wichtigsten Herausforderungen:

Kosten und Preisgestaltung

Höhere Preise:

  • Der Bau eines schlüsselfertigen Hauses kann oft teurer sein als der Bau dieser Immobilie in "Eigenregie", da der Bauträger seine eigenen Methoden für die Organisation, Koordination und Verwaltung.
  • Zudem sind Zusatzleistungen wie individuell gewählte Ausstattungen oft teuer.

Kosten für Extras:

  • Änderungen oder Upgrades, wie z. B. hochwertige Materialien, besondere Ausstattung oder Sonderwünsche, können zusätzliche Kosten verursachen, die nicht immer transparent im ersten Angebot enthalten sind.

Weniger Gestaltungsspielraum

Eingeschränkte Flexibilität:

  • Auch wenn es Optionen für individuelle Anpassungen gibt, ist der Gestaltungsspielraum bei einem schlüsselfertigen Haus im Vergleich zu einem selbst geplanten Haus eingeschränkt.
  • Wichtige Entscheidungen(z. B. Bauweise, Materialien, Grundriss) wurden oft schon vom Bauträger vorab getroffen. 

Vorher festgelegte Standards:

  • Viele Bauträger bieten standardisierte Optionen an, die den individuellen Geschmack und die speziellen Wünsche des Bauherrn möglicherweise nicht vollständig widerspiegeln.
  • Anpassungen an den vorgegebenen Grundrissen und Ausstattungen können teuer sein oder mit Einschränkungen verbunden sein.

Qualitätskontrolle und Bauausführung

Fehlende Einflussnahme auf Bauqualität:

  • Der Bauherr hat während der Bauphase oft wenig Kontrolle über die Ausführung der Arbeiten, weil diese vom Bauträger und seinem Unternehmen durchgeführt werden.
  • Bei Mängeln oder Qualitätsproblemen ist der Bauherr auf die Kulanz und Reparaturbereitschaft des Bauträgers angewiesen.

Fehlende persönliche Auswahl bei Handwerkern:

  • Die Auswahl der Handwerker und Subunternehmen trifft der Bauträger, wodurch besonders bei Nichterfüllung der eigenen Erwartungen der Qualität eine Unsicherheit des Bauherren entstehen kann.

Vertragsrisiken und Unklarheiten

Unklare Leistungsbeschreibungen:

  • Der Begriff "schlüsselfertig" kann je nach Anbieter unterschiedlich interpretiert werden.
  • In einigen Fällen sind bestimmte Leistungen (z. B. Außenanlagen, Innenausbau, Malerarbeiten, Sonderwünsche) nicht inbegriffen, und der Bauherr wird später mit unerwarteten Kosten konfrontiert.

Vertragsbedingungen:

  • Bei nicht eindeutigen Vertragsbedingungen kann es zu Missverständnissen zwischen dem Bauträger und dem Bauherren kommen.
  • Es ist wichtig, dass der Vertrag alle wichtigen Details festhält, um rechtlichen Streitigkeiten oder Mehrkosten vorzubeugen.

Versteckte Kosten:

  • Manche Anbieter locken mit günstigen Preisen für den schlüsselfertigen Bau, jedoch können zusätzliche Leistungen oder Anpassungen den Endpreis erheblich erhöhen.
  • Somit ist die klare Definition aller Details und möglichen Zusatzkosten im Vertrag sehr wichtig.

Zeitplan und Bauverzögerungen

Verzögerungen bei der Fertigstellung:

  • Auch wenn ein Fertigstellungstermin im Vertrag festgelegt wird, können Bauprojekte durch unvorhergesehene Umstände (z. B. schlechtes Wetter, Materialengpässe, Arbeitskräftemangel) verzögert werden.
  • Bauverzögerungen können zusätzliche Kosten verursachen.

Schwierigkeiten bei der Einhaltung des Zeitplans:

  • Dieses Angebot erfordert eine präzise Planung und Koordination der einzelnen Bauabschnitte. 
  • Manchmal werden bestimmte Arbeiten nicht rechtzeitig abgeschlossen, wodurch der gesamte Zeitplan durcheinander gebracht wird.

Mangelnde Transparenz bei der Bauphase

Wenig Einblick in den Baufortschritt:

  • Oft hat der Bauherr nur eingeschränkten Zugang zu den Details des Bauvorgangs, da der Bauträger die gesamte Verantwortung trägt.
  • Der Bauherr muss also darauf vertrauen, dass der Bauträger die Arbeit fachgerecht ausführt.

Fehlende Kontrolle über Materialien und Handwerker:

  • Der Bauherr hat wenig Einfluss auf die Wahl der verwendeten Materialien und die Auswahl der Handwerker, wodurch Unsicherheiten hinsichtlich der Qualität und Langlebigkeit der verwendeten Baustoffe entstehen können.

Abhängigkeit vom Bauträger

Mangelnde Kontrolle:

  • Der Bauherr ist während des gesamten Projekts stark auf den Bauträger angewiesen.
  • Der Bauherr muss bei Problemen, z.B. bei der Qualität der Arbeiten, der Einhaltung des Zeitplans oder der Fertigstellung des Projekts, auf den Bauträger vertrauen.

Mangel an Flexibilität bei der Kommunikation:

  • Manchmal kann es schwierig sein, einen direkten Draht zum verantwortlichen Projektleiter oder den Bauleitern zu bekommen.
  • Dadurch kann es zu einer erschwerten Kommunikation und zu einer Verzögerung oder Missverständnissen kommen.

Marktfähigkeit und spätere Verkäuflichkeit

Weniger Individualität:

  • Wenn das Haus nicht den Geschmack des zukünftigen Käufers trifft, kann der Wiederverkaufswert oder die individuelle Ausstrahlung beeinträchtigt werden.
  • Dies passiert da schlüsselfertige Häuser oft nach Standarddesigns gebaut werden.

Verkaufspreis:

  • Da schlüsselfertige Häuser möglicherweise weniger einzigartig oder auf die Wünsche des bestimmten Marktes zugeschnitten sind, können diese in vielen Fällen im Vergleich zu individuell geplanten Häusern einen geringeren Wiederverkaufswert haben.

 

FAQ - Häufig gestellte Fragen:

1. Was ist ein schlüsselfertiges Haus?

Ein schlüsselfertiges Haus ist ein Gebäude, das vom Bauunternehmen / Bauträger gebaut und schlüsselfertig oder manchmal sogar bezugsfertig übergeben wird. Das bedeutet, dass der Rohbau mit Sicherheit fertiggestellt ist, jedoch kann der Innenausbau fehlen. Die genauen Leistungen werden im Vertrag festgehalten.

2. Was ist in einem schlüsselfertigen Haus enthalten?

In einem schlüsselfertigen Haus sind in der Regel die Planung, der Rohbau, die Erschließung sowie die Außenanlagen (z. B. Terrasse, Garten) enthalten. Die genaue Leistung kann je nach Anbieter variieren. Es ist wichtig, dass die genaue Leistungsbeschreibung im Vertrag festgehalten wird.

3. Wie lange dauert der Bau eines schlüsselfertigen Hauses?

Die Bauzeit eines schlüsselfertigen Hauses hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe des Hauses, den Witterungsbedingungen und der Komplexität des Projekts. In der Regel dauert der Bau eines schlüsselfertigen Hauses zwischen 6 und 12 Monaten. Der genaue Zeitrahmen sollte im Vertrag festgelegt werden.

4. Welche Kosten kommen bei einem schlüsselfertigen Haus auf mich zu? 

Die Gesamtkosten eines schlüsselfertigen Hauses setzen sich aus dem Preis für die Bauleistungen, eventuellen Zusatzleistungen (z. B. Sonderwünsche bei Ausstattung) und Nebenkosten (z. B. Notarkosten, Grundstückskosten, Anschlussgebühren für Wasser, Strom und Abwasser) zusammen. Der Preis wird in der Regel im Vertrag festgelegt, jedoch können Zusatzkosten für Änderungen oder Upgrades später noch hinzukommen.

5. Kann ich Änderungen am Design vornehmen?

Ja, bei vielen Anbietern können Bauherren während des Bauvorgangs Änderungen am Design (z. B. Grundrissanpassungen) vornehmen. Diese Änderungen können jedoch zusätzliche Kosten verursachen. Es ist ratsam, im Vorfeld mit dem Bauträger über mögliche Anpassungen und deren Kosten zu sprechen.

6. Gibt es versteckte Kosten bei einem schlüsselfertigen Haus?

Es können Zusatzkosten entstehen, wenn der Bauherr Änderungen am Haus vornimmt oder Sonderwünsche äußert (z. B. teurere Materialien, größere Fenster). Auch nicht im Vertrag enthaltene Posten, wie Außenanlagen (z. B. Garten, Auffahrt) oder Einrichtungsgegenstände (z. B. Küche, Möbel), können zu zusätzlichen Ausgaben führen. Es ist wichtig, alle Leistungen und Kosten im Vertrag genau zu klären.

7. Wie kann ich sicherstellen, dass das Haus von guter Qualität ist?

Indem Sie bei der Bauträgerwahl auf die Bewertungen, Referenzen und bereits realisierten Projekte schauen, können Sie herausfinden ob diese seriös und erfahren ist und somit eine gute Qualität sicherstellen. Auch durch klare Angaben im Vertrag zur Bauqualität können Fehler vermieden werden. Zudem können Sie in manchen Fällen einen unabhängigen Bauleiter oder Gutachter hinzuziehen, welcher die Bauüberwachung übernimmt.

8. Gibt es eine Garantie auf das schlüsselfertige Haus?

Ja, in Deutschland gibt es gesetzliche Gewährleistungsfristen für neu gebaute Häuser. In der Regel gilt eine Gewährleistung von 5 Jahren für die Bausubstanz und 2 Jahre für einzelne Leistungen (z. B. Elektroinstallation, Heizung). Der Bauunternehmer ist verpflichtet, Mängel innerhalb der Gewährleistungsfrist zu beheben, wenn diese durch fehlerhafte Ausführung oder Materialmängel verursacht wurden.

9. Kann ich den Vertrag über ein schlüsselfertiges Haus kündigen, wenn mir etwas nicht passt?

Eine Kündigung des Bauvertrags ist grundsätzlich möglich, aber oft mit hohen Kosten verbunden, insbesondere wenn bereits mit den Bauarbeiten begonnen wurde. Die genauen Bedingungen für eine Kündigung, sowie etwaige Stornokosten, sollten im Vertrag klar geregelt sein. Es ist ratsam, im Vorfeld alle rechtlichen Aspekte zu prüfen.

10. Welche Risiken gibt es beim Bau eines schlüsselfertigen Hauses?

Es können unvorhersehbare Ereignisse geschehen, welche die Fertigstellung des Auftrags verzögern können. Außerdem können bei Änderungen oder zusätzlich Wünschen Extrakosten entstehen, welche möglicherweise Ihr Budget übersteigen. Zudem können Mängel in der Bauausführung oder an verwendeten Materialien auftreten, auch wenn diese durch Garantien und Gewährleistungen abgedeckt ist.

11. Kann ich ein schlüsselfertiges Haus auch als Selbstbauer erwerben?

In einigen Fällen bieten Bauträger Teilleistungen oder Baupakete an, bei denen der Bauherr einen Teil der Arbeiten selbst übernimmt (z. B. den Innenausbau). 

 

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