Das Feldgeschworenenamt zählt zu den ältesten noch erhaltenen Ämtern der kommunalen Selbstverwaltung. Ursprünglich waren in der Gemeinde sieben Personen für die Regelung der Grundstücksgrenzen verantwortlich. Daher werden Feldgeschworene im Volksmund auch „Siebener“ genannt. Heutzutage genügen vier Verantwortliche. Dieses traditionsreiche Amt entstand im 13. Jahrhundert in Franken um in den einzelnen Dörfern Ansprechpartner zu ernennen, die mit den lokalen Begebenheiten vertraut waren und die Grenzbeaufsichtigung gewährleisteten (Vgl.: http://de.wikipedia.org/wiki/Feldgeschworene). Heute werden nur noch in Bayern, Rheinland-Pfalz und in Teilen Thüringens Feldgeschworene berufen. Außerhalb dieser Länder existiert das Amt nicht. Derzeit sind in Deutschland rund 20.000 Bürger ehrenamtlich als Feldgeschworene tätig – 50 davon sind Frauen.
Feldgeschworene sind ortsansässige Bürger, die das Vermessungs- bzw. das Katasteramt bei seinen Aufgaben ehrenamtlich unterstützen. Sie sind hauptsächlich für die Abmarkung von Grundstücken verantwortlich. Gemeinsam mit den Beamten des Katasteramts versetzen sie beispielsweise Grenzsteine oder wechseln beschädigte Grenzsteine aus.
Eine besondere Tradition ist das sogenannte Siebenergeheimnis: Wird während der Abmarkung ein Grenzstein verschoben oder neu gesetzt, wird die betreffende Stelle mit geheime Zeichen und Markierungen gekennzeichnet. Diese Siebenerzeichen sind meist besonders geformte und beschriftete Zeichen aus haltbarem Material, wie z. B. gebranntem Ton, Glas, Porzellan oder Metall. Sie unterscheiden sich von Ort zu Ort und werden nur im Zirkel der Feldgeschworenen mündlich weitergegeben. Ursprünglich diente diese Maßnahme als Schutz gegen unrechtmäßige Grenzverschiebung. Die moderne Vermessungstechnik macht diese Vorgehensweise eigentlich überflüssig – doch aus historischer Verpflichtung wird dieser Akt weiter gepflegt.
Zudem dürfen Feldgeschworene unter bestimmten Voraussetzungen Abmarkungen in Eigenverantwortlich vornehmen:
Beim Einbringen und Aufrichten von Grenzzeichen muss darauf geachtet werden, dass die ursprüngliche Lage der Grenzpunkte auf Grund des Siebenergeheimnisses oder sonstiger Dokumente zentimetergenau feststehen muss
Zudem gibt es die Position des sogenannten Obmanns und seines Stellvertreters. Er gilt als Ansprechpartner innerhalb seines Zuständigkeitsbereichs und wird von den Feldgeschworenen selbst gewählt.
Es ist nicht leicht, dieses exklusive Ehrenamt zu bekommen. Entscheidet sich eine Gemeinde Feldgeschworene zu berufen, werden diese einmalig durch den Gemeinderat bestellt und gewählt. Nach dem Ausscheiden einzelner Feldgeschworener können die verbleibenden Feldgeschworenen neue Feldgeschworene selbst wählen. Feldgeschworene werden auf Lebenszeit gewählt und verpflichtet. Ausscheiden darf der Betreffende lediglich aufgrund eines Umzugs, alters- oder gesundheitlichen Gründen.
Weiterhin muss ein zünftiger Feldgeschworener mindestens 21. Jahre alt sein, ortsansässig und unparteiisch sein, um das Amt zu erhalten.
Feldgeschworenen arbeiten ehrenamtlich. Doch erhalten sie für ihre Tätigkeiten eine Aufwandsentschädigung. Die Höhe der Vergütung wird vom Kreistag – für die kreisfreien Städte vom Stadtrat – erlassen. Bis Juni 2012 erhielten Feldgeschworene der Stadt München 12,80 Euro pro angefangener Stunde. Diese Entschädigung wurde dann der allgemeinen Vergütung in Bayern angepasst und auf 18,00 Euro erhöht. Die Stadt wollte durch diesen Beschluss einerseits das kommunale Ehrenamt honorieren, andererseits einen Anreiz für Bürgerinnen und Bürger schaffen, sich ehrenamtlich zu betätigen.
Früher konnte es schon mal passieren, dass auf dem Land Grenzsteine (also die Vermessungspunkte für die Größe des Grundstücks) „unter der Erde gewandert sind“ und damit das Nachbargrundstück größer oder kleiner wurde. Immobilienverkäufer können darauf also vertrauen, dass ihr Grundbesitz stets „gleich groß blieb“. Hauptsächlich relevant ist dies für Neubaugrundstückkäufer, die folglich darauf vertrauen können, daß die qm-Angaben im Grundbuch auch in der Realität zutreffen. Da die Angaben zu der qm-Größe öffentlichen Glauben genießt, ist die Grenzfeststellung durchaus wichtig für ein "friedliches Miteinander" unter Nachbarn zur Vermeidung von Ärger.
Falls es hier zu Meinungsverschiedenheiten um die ursprüngliche Setzung der Grundsteine kommen sollte, kann ein Feldgeschworener helfen.
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