Wohngeld - der staatliche Zuschuss für Haushalte mit geringem Einkommen

Wohngeld der staatliche Zuschuss für Haushalte mit geringem Einkommen

Angesichts steigender Mietpreise und wachsender finanzieller Belastungen bietet das Wohngeld in Deutschland eine Entlastung für Haushalte mit niedrigem Einkommen. Es handelt sich dabei um einen staatlichen Zuschuss, der sowohl Mietern als auch Eigentümern von selbst genutztem Wohneigentum zugutekommt. Doch wie genau funktioniert Wohngeld, wer hat Anspruch auf den Zuschuss und welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?

In diesem Artikel geben wir einen Überblick über die wesentlichen Aspekte des Wohngeldes und beleuchten die Nachteile dieser sozialen Leistung.

Was ist Wohngeld?

Wohngeld ist ein staatlicher Zuschuss, den Haushalte mit geringem Einkommen zur Unterstützung der Wohnkosten erhalten. Die Höhe des Wohngeldes richtet sich nach mehreren Faktoren, darunter das Haushaltseinkommen, die Anzahl der Haushaltsmitglieder und die Höhe der Miete bzw. der Belastung durch das Wohneigentum.

Wer hat Anspruch auf Wohngeld?

Anspruch auf Wohngeld haben Familie und Haushalte, die die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllen. Die Höhe und der Anspruch auf Wohngeld hängen von folgenden Faktoren ab:

  • Einkommen des Haushalts: Es gibt Einkommensgrenzen, die nicht überschritten werden dürfen. In 2023 liegt die Grenze bei einem 1 Peronen-Haushalt bei 1.372, bei einem 2 Peronen-Haushalt bei 1.854 Euro monatliches Nettoeinkommen. Hinzu kommen Freibeträge je Kind. Das Einkommen aller Haushaltsmitglieder wird berücksichtigt.
  • Miet- oder Belastungshöhe: Die Miete oder die Belastung für Wohneigentum muss in einem angemessenen Verhältnis zum Einkommen stehen. Es gibt jedoch Höchstgrenzen für die Miete, die je nach Region variieren.
  • Haushaltsgröße: Je mehr Personen im Haushalt leben, desto höher kann der Wohngeldanspruch ausfallen, da die Wohnkosten entsprechend steigen.

Wohngeldempfänger dürfen allerdings keine weiteren Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld II (Hartz IV) oder Sozialhilfe beziehen, da in diesen Leistungen bereits Wohnkosten berücksichtigt werden.

Was ist im Wohngeld enthalten und was nicht ?

Das Wohngeld deckt ausschließlich die Wohnkosten und berücksichtigt: Miete oder Belastung für selbst genutzte Eigentumswohnungen: Dazu gehört die Grundmiete oder die monatlichen Kreditkosten, aber keine Betriebskosten wie Müllabfuhr oder Strom. Es gibt keine detaillierte Aufteilung, da Wohngeld als pauschaler Zuschuss zu den Gesamtkosten der Wohnung gezahlt wird. Es dient nicht zur Deckung spezifischer Kosten (wie Heizkosten oder Instandhaltungen), sondern stellt einen Beitrag zu den gesamten Wohnkosten dar.

Wohngeld deckt keine spezifischen Nebenkosten, wie Heizkosten, Strom, oder andere Betriebskosten ab. Es ist eine rein finanzielle Unterstützung, die auf Grundlage der Miete bzw. der Kreditbelastung für Wohneigentum berechnet wird.

Wie Hoch ist das Wohngeld?

Die Höhe des Wohngeldes hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Die Höhe der monatlichen Kaltmiete oder der Belastung für Eigentümer.
  •  Die Anzahl der Personen im Haushalt.
  • Die Höhe des zu berücksichtigenden Einkommens.

Wie Hoch darf das Einkommen sein, um Wohngeld zu bekommen? 

Die Höhe des Einkommens, das Sie erzielen dürfen, um Wohngeld zu beziehen, variiert je nach Bundesland und Haushaltsgröße. Im Allgemeinen liegt die maximale Einkommensgrenze für einen alleinstehenden Haushaltsvorstand häufig zwischen 1.000 und 1.500 Euro monatlich. Diese Werte können jedoch stark variieren, sodass es ratsam ist, sich an die spezifischen Regelungen des eigenen Bundeslandes zu halten.

Wohngeldreform "Wohngeld Plus"

Die Wohngeldreform "Wohngeld Plus" trat 2023 in Kraft und zielt darauf ab, Haushalten mit niedrigem Einkommen besser zu unterstützen. Die Fördersätze wurden erhöht, um den steigenden Wohnkosten gerecht zu werden, und die Berechnung des Wohngeldes berücksichtigt nun regional unterschiedliche Mietpreise. Die Reform richtet sich insbesondere an einkommensschwache Haushalte, Studierende und ältere Menschen in teuren Wohngebieten. Zudem wurde die Antragsstellung vereinfacht, um mehr Menschen den Zugang zu erleichtern. Insgesamt soll die Reform die Lebensqualität verbessern und soziale Ungleichheit verringern.

Wichtige Änderungen waren: 

  • Erhöhung der Zahl der Wohngeldempfänger, durch die Anhebung der Einkommensgrenzen können mehr Haushalte Wohngeld beantragen.
  • Einführung eines dauerhaften Heizkostenzuschlags aufgrund der steigenden Energiepreise wurde ein dauerhafter Heizkostenzuschlag eingeführt, um die Belastungen durch hohe Heizkosten abzufedern.
  • Erhöhung der Zuschüsse. Durchschnittlich wurde das Wohngeld um etwa 190 Euro pro Monat erhöht, um den gestiegenen Wohnkosten gerecht zu werden.
  • Berücksichtigung der Energiepreise. Auch die gestiegenen Strom- und Energiekosten wurden stärker in die Berechnung des Wohngelds einbezogen.

Wie lange wird Wohngeld gezahlt?

Wohngeld wird in der Regel für einen Bewilligungszeitraum von 12 Monaten gewährt. Nach Ablauf dieser Frist muss ein neuer Antrag gestellt werden, wenn weiterhin ein Anspruch besteht. Während des Bewilligungszeitraums sind Änderungen der persönlichen Verhältnisse z.B. Einkommensveränderungen oder Umzug unverzüglich der Wohngeldbehörde mitzuteilen.

Wie beantragt man Wohngeld?

Der Antrag auf Wohngeld muss bei der zuständigen Wohngeldbehörde gestellt werden, die in der Regel beim örtlichen Wohnungsamt oder Sozialamt angesiedelt ist. Für den Antrag werden verschiedene Unterlagen benötigt, darunter

  • Einkommensnachweise wie Gehaltsabrechnungen oder Rentenbescheide und Steuerbescheide
  • Mietvertrag oder Eigentumsnachweis
  • Nachweise über laufende Kosten wie Miete und Kreditraten für Eigentum
  • Nachweis über die Anzahl der Haushaltsmitglieder

Wer beim Wohngeldantrag falsche Angaben macht oder Veränderungen z.B. eine Einkommenssteigerung nicht meldet, muss mit Rückforderungen der zu viel gezahlten Beträge rechnen. In schweren Fällen können auch Bußgelder oder strafrechtliche Konsequenzen drohen.

Nachteile an Wohngeld:

Wohngeld kann in vielen Fällen eine wertvolle finanzielle Unterstützung für Haushalte mit niedrigem Einkommen sein. Allerdings gibt es auch einige Nachteile, die man beachten sollte:

  • Der Antrag auf Wohngeld erfordert eine Menge Papierkram und Nachweise z.B.: Einkommensnachweise, Mietverträge, Steuerbescheide. Dies kann für viele Antragsteller eine Hürde darstellen, insbesondere für Menschen mit Sprachbarrieren.
  • Wohngeld ist oft nur eine kurzfristige finanzielle Unterstützung und löst nicht das Grundproblem steigender Mieten oder niedriger Einkommen. Es bekämpft lediglich die Symptome, nicht aber die Ursachen des Wohnkostenproblems.
  • Die Höhe des Wohngelds richtet sich nach der regionalen Mietstufe. In Regionen mit niedrigen Mietstufen erhalten Antragsteller weniger Unterstützung, auch wenn ihre persönliche finanzielle Situation angespannt ist. In teureren Gegenden reicht das Wohngeld manchmal nicht aus, um die hohen Mieten vollständig abzudecken.
  • Empfänger von Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld II (Hartz IV), Sozialhilfe oder BAföG haben keinen Anspruch auf Wohngeld, da die Wohnkosten bereits in diesen Leistungen enthalten sind. Dies kann für Personen, die nur einen kleinen Zuschuss benötigen, ein Nachteil sein, weil sie möglicherweise nicht das gleiche Maß an Flexibilität haben wie ein Wohngeldempfänger. 
  • Wenn sich die Einkommenssituation eines Haushalts während des Wohngeldbezugs verbessert, kann es passieren, dass zu viel gezahltes Wohngeld zurückgefordert wird.

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FAQ - Häufig gestellte Fragen:

Was ist Wohngeld? 

Wohngeld ist eine staatliche Unterstützung in Form eines Zuschusses zu den Wohnkosten. Es wird einkommensschwachen Haushalten gewährt, damit sie ihre Miete oder ihre Belastungen für selbstgenutztes Wohneigentum bezahlen können.

Wer hat Anspruch auf Wohngeld?

Anspruch auf Wohngeld haben Haushalte, deren Einkommen unterhalb einer bestimmten Grenze liegt und die Miete für eine Wohnung oder Belastungen für eine selbstgenutzte Immobilie zahlen. Sozialhilfeempfänger sind in der Regel nicht wohngeldberechtigt, da ihre Wohnkosten bereits über die Sozialhilfe abgedeckt sind.

Gibt es Wohngeld für Studierende?

Grundsätzlich können Studierende unter bestimmten Bedingungen Wohngeld erhalten, z. B. wenn sie keinen Anspruch auf BAföG haben oder wenn sie mit Personen zusammenwohnen, die nicht BAföG-berechtigt sind.

Wie wird da Wohngeld berechnet?   

Die Höhe des Wohngeldes hängt von drei Faktoren ab: dem Einkommen des Haushalts, der Anzahl der Haushaltsmitglieder und der Höhe der zu berücksichtigenden Miete bzw. Belastung.

Wie stelle ich einen Wohngeldantrag?

Der Antrag auf Wohngeld muss schriftlich bei der zuständigen Wohngeldstelle der Stadt oder Gemeinde gestellt werden. Dazu werden Nachweise über die Mietkosten, das Einkommen und die Haushaltsgröße benötigt. Die notwendigen Formulare sind oft auch online verfügbar.

Was ist die Mietstufe?

Die Mietstufe ist ein regionaler Faktor, der berücksichtigt, dass die Mieten in verschiedenen Regionen unterschiedlich hoch sind. Städte mit hohen Mieten haben höhere Mietstufen, was zu einem höheren Wohngeldzuschuss führen kann.

Muss ich das Wohngeld zurückzahlen? 

Nein, Wohngeld ist ein Zuschuss und muss nicht zurückgezahlt werden, solange der Anspruch rechtmäßig war und keine falschen Angaben gemacht wurden.

Wie unterscheidet sich Wohngeld von anderen Sozialleistungen?

Wohngeld ist keine Sozialleistung wie Arbeitslosengeld II (Hartz IV) oder Sozialhilfe, sondern ein eigenständiger Mietzuschuss. Personen, die Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe erhalten, bekommen die Kosten der Unterkunft direkt im Rahmen dieser Leistungen erstattet und haben keinen zusätzlichen Wohngeldanspruch.

 

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