Dieser Artikel beschäftigt sich mit den Sonderkündigungsrechten von Mietern, u.a. bei Mieterhöhung (Ankündigung der Modernisierung, auf die ortsübliche Vergleichsmiete, bei Sozialwohnungen, Tod des Mieters bzw. Mietvertragsübernahme der Erben, Verbot der Untervermietung).
Bei Ankündigung einer Modernisierungsmaßnahme hat der Mieter das Recht das Mietverhältnis außerordentlich zu kündigen. Diese Kündigung kann allerdings nur durch einen Härteeinwand, auf den in der Modernisierungsankündigung hingewiesen werden muss, geltend gemacht werden.
Kündigungsfristen:
Gründe für eine Sonderkündigung bei Modernisierung:
Der Vermieter kann die Miete schriftlich auf die ortsübliche Vergleichsmiete erhöhen, darf dabei allerdings die Miete nicht innerhalb drei Jahre um mehr als 20% (in manchen Regionen 15%) anheben. Anschließend hat der Mieter zwei Monate Zeit um der Mieterhöhung zuzustimmen.
Kündigungsfrist- und form:
Allgemeiner Ablauf:
Allgemeines Beispiel:
Mieterhöhungsanschreiben: Eingang des Anschreibens am 17.09.2024.
Kündigungsfrist: Der Mieter kündigt spätestens zum 30.11.2024.
Beendigung des Mietverhältnisses: Das Mietverhältnis endet am 31.01.2025.
Hier gilt eine kurze Frist. Möchte der Vermieter die Miete zum 1. Juni anheben, kann der Mieter bis zum 3. Juni kündigen; das Mietverhältnis endet dann rasch zum 31. Juli. Allerdings sind Immobilienmakler und private Vermieter hier kaum involviert.
Der Mieter kann das Mietverhältnis außerordentlich kündigen, wenn der Vermieter ihm nicht rechtzeitig den Energieausweis vorlegt und dadurch nachweisbar ein Nachteil entstanden ist.
Bei der Sonderkündigung wegen eines Härtefalls ist dieser immer nach dem Einzelfall zu bewerten. Der Härtefall muss es unmöglich für den Mieter machen das Mietverhältnis fortzuführen.
Voraussetzungen für die außerordentliche Kündigung:
Kündigungsform- und prozess:
Was gilt als Härtefall?:
Reaktion des Vermieters:
Der Vermiete hat die Wahl, ob er die außerordentliche Kündigung akzeptiert oder ob er diese anfechtet und vor Gericht geht um den Härtefall zu prüfen.
Beispiel 1:
Der 72-Jährige Herr Müller erkrankt plötzlich schwer und kann durch diese Erkrankung die Treppen im Haus ohne Aufzug nicht mehr bewältigen. Dieser kündigt das Mietverhältnis außerordentlich.
Beispiel 2:
Frau Grusel verliert Ihren Arbeitsplatz, da die Firma sofort schließen musste. Dadurch kann sie die Miete nicht mehr aufbringen und verfasst eine außerordentliche Kündigung an Ihren Vermieter Herr Günther.
Selbst wenn der Mieter verstirbt, wird der Vertrag nicht automatisch aufgelöst. Nach Tod eines Mieters wird das Mietverhältnis entweder von anderen Personen übernommen oder von den Erben des Verstorbenen gekündigt.
Übergang des Mietverhältnisses:
->Kinder oder andere Familienangehörige: Kinder oder Familienangehörige können auch in den Mietvertrag eintreten, wenn sie zum Zeitpunkt des Todes mit dem Mieter zusammengelebt haben. Allerdings müssen diese den Eintritt in das Mietverhältnis dem Vermieter mitteilen.
Kündigungsmöglichkeiten:
Was passiert, wenn keiner den Mietvertrag übernimmt:
Verweigert der Vermieter seine Erlaubnis zur Untervermietung der gesamten Wohnung, kann der Mieter mit einer Frist von drei Monaten kündigen. Es sei denn, der vorgeschlagene Untermieter ist dem Vermieter nicht zumutbar. Es reicht dabei nicht aus, den Vermieter lediglich allgemein um Erlaubnis zur Untervermietung zu bitten; es muss ihm eine konkrete Person vorgeschlagen werden. Anfang 2014 wurde vom BGH die „touristische Untervermietung“ über Airbnb usw. pauschal als erlaubnisbedürftig angesehen.
Was fällt unter Sonderkündigungsrecht?
Unter das Sonderkündigungsrecht fallen Kündigungen des Mietvertrags, die aufgrund besonderer Umstände wie Mieterhöhungen, Umzug ins Ausland oder gesundheitliche Gründe ohne Einhaltung der regulären Kündigungsfristen möglich sind.
Bei welchen Mieterhöhungen hat der Mieter ein Sonderkündigungsrecht?
Ein Mieter hat ein Sonderkündigungsrecht bei einer Mieterhöhung, die über die ortsübliche Vergleichsmiete oder die Kappungsgrenze hinausgeht, wobei er innerhalb von zwei Monaten nach Zugang der Mieterhöhung kündigen kann.
Wann hat man als Mieter ein Sonderkündigungsrecht?
Ein Mieter hat ein Sonderkündigungsrecht, wenn er aufgrund von Mieterhöhungen, Renovierungen, Verkauf der Wohnung, Umzug ins Ausland oder gesundheitlichen Problemen vorzeitig kündigen möchte.
Wann kann ich als Mieter außerordentlich kündigen?
Ein Mieter kann außerordentlich kündigen, wenn der Vermieter vertragliche Pflichten wie die Instandhaltung der Wohnung nicht erfüllt oder unbehebbaren Mängel wie Schimmelbefall bestehen, die den Gebrauch der Wohnung erheblich beeinträchtigen.
Wann kann ein Mieter vorzeitig kündigen?
Ein Mieter kann vorzeitig kündigen, wenn ein Sonderkündigungsrecht besteht, z.B. bei Mieterhöhung, Umzug ins Ausland oder gesundheitlichen Problemen, die den Umzug notwendig machen.
Wann hat man Sonderkündigungsrecht für eine Wohnung?
Ein Sonderkündigungsrecht für eine Wohnung hat der Mieter bei bestimmten Mieterhöhungen, Änderungen der Betriebskosten, Widerspruch gegen eine Modernisierungsmaßnahme oder nach dem Tod des Vermieters.
Wann muss ich die 3 Monate Kündigungsfrist nicht einhalten?
Die 3-monatige Kündigungsfrist muss nicht eingehalten werden, wenn der Mieter aus einem wichtigen Grund (z.B. gesundheitliche Gründe, Mängel an der Wohnung, Umzug ins Ausland) außerordentlich kündigt.
Wie kommt man aus der Mietbindung raus?
Eine Mietbindung kann in der Regel nur durch Vereinbarungen im Mietvertrag, Abfindungen oder besondere gesetzliche Regelungen (z.B. Sozialwohnung) aufgehoben werden.
Wie komme ich fristlos aus einem Mietvertrag?
Ein Mieter kann fristlos aus einem Mietvertrag kündigen, wenn erhebliche Mängel wie Schimmelbefall oder Vertragsverletzungen durch den Vermieter vorliegen und diese trotz Abmahnung nicht behoben werden.
Wie lange ist die Kündigungsfrist für eine Wohnung bei Todesfall?
Die Kündigungsfrist für eine Wohnung im Todesfall beträgt in der Regel 3 Monate, wobei die Erben den Mietvertrag mit der gleichen Frist kündigen können.
Wie lange muss man noch Miete zahlen bei Todesfall?
Die Miete muss bis zum Ende der Kündigungsfrist (in der Regel 3 Monate) weitergezahlt werden, auch wenn der Mieter verstorben ist, es sei denn, der Mietvertrag wird fristlos oder mit Sonderkündigungsrecht beendet.
Wer zahlt die Wohnungsauflösung bei Erbausschlagung?
Die Wohnungsauflösung bei Erbausschlagung muss vom Erben oder der Erbengemeinschaft übernommen werden, wenn diese das Erbe annehmen, andernfalls fallen die Kosten dem Vermieter oder einem Dritten zu.
Hat man Sonderkündigungsrecht bei Umzug ins Ausland?
Ja, der Mieter hat ein Sonderkündigungsrecht bei Umzug ins Ausland, wenn die Lebensumstände sich erheblich ändern und ein vorzeitiger Auszug notwendig ist, dies muss jedoch im Einzelfall geprüft werden.
Wie lange ist die Kündigungsfrist für eine Wohnung bei Schimmel?
Bei Schimmelbefall beträgt die Kündigungsfrist für eine Wohnung je nach Schwere des Schadens 3 Monate, wenn der Vermieter nicht innerhalb einer angemessenen Frist Abhilfe schafft.
Kann ich bei Schimmel in der Wohnung sofort ausziehen?
Ja, bei erheblichen Schimmelproblemen, die den Wohnwert stark beeinträchtigen und nicht schnell behoben werden, kann der Mieter sofort ausziehen, wenn eine fristenlose Kündigung gerechtfertigt ist.
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